Politik

Ermittler: Wir wissen nicht, wie die Täter nach Köln gekommen sind

Lesezeit: 1 min
05.01.2016 12:32
Die Kölner Ermittler gehen davon aus, dass die Täter bei den Massenbelästigungen von Silvester eigens nach Köln gereist sind. Wer hinter der Aktion steckt, ist völlig unklar. Wie sich jetzt herausstellt, waren die Übergriffe kein Einzelfall.
Ermittler: Wir wissen nicht, wie die Täter nach Köln gekommen sind
Die gespenstische Silvester-Nacht am Kölner Hauptbahnhof. (Screenshot: Youtube)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Kölner Massenbelästigung gibt den Kölner Ermittlern Rätsel auf. Ein Ermittler sage dem Kölner Express: „Die Täter waren im Schnitt Mitte zwanzig und kamen offenbar aus Marokko, Algerien und Tunesien. Wie sie nach Köln gekommen sind, wissen wir nicht.“ Gegen 23.30 Uhr war die Gruppe von Männern, die sich der sexuellen Übergriffe, Diebstähle und Raubtaten schuldig gemacht hätten, auf 1.000 angewachsen. Danach hätte sich die Polizei entschlossen, „den Bereich zu räumen“. Der Express berichtet: „Die Beamten haben noch keine konkreten Täter-Hinweise, wissen nicht einmal, wo die Täter herkamen. Auf den Videos sind Männer nordafrikanischen Aussehens zu sehen. Sie sollen französisch und arabisch gesprochen haben.“

Erste Medien-Deutungen, dass die Täter aus der Szene der Kölner organisierten Kriminalität gekommen seien, scheinen sich nicht zu bestätigen. Der Express: „Obwohl die Identität der Täter unbekannt ist, gehen die Beamten nicht davon aus, dass sie aus Köln stammen. Vermutlich sind sie zum Silvesterfeiern angereist.“

Nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft sind die Kölner Vorfälle kein Einzelfall. Auch aus Stuttgart und Hamburg seien derartige Phänomene bekannt, sagte der Gewerkschaftschef Rainer Wendt dem NDR. Seiner Einschätzung nach handelt es sich nicht um organisierte Kriminalität, sondern um "eine Absprache der Täter, die die Masse der Menschen nutzen, die Dunkelheit und den Überraschungseffekt, um nach vollzogener Tat wieder unerkannt zu entkommen".

Wendt warnte, durch diese Vorfälle könne sich die Stimmung in der Gesellschaft gegen Flüchtlinge verschärfen. Tatsächlich müssen die Ermittler nun auf Hochdruck Erklärungen liefern, um zu verhindern, dass die Verunsicherung in der deutschen Bevölkerung wächst. Dazu zählt um besonderen die Aufklärung, woher die 1.000 Männer gekommen sind, die in Köln ihr Unwesen getrieben haben. Die Behörden haben hier eine fast unlösbare Aufgabe: Durch die Politik der offenen Grenzen ist es für sie praktisch unmöglich geworden, festzustellen, wer sich in Deutschland aufhält. Auch für die Vertriebenen aus den Kriegsgebieten bedeutet dies eine gefährliche Entwicklung: Sie geraten unter Generalverdacht, wenn die Fälle von Köln, Stuttgart und Hamburg nicht aufgeklärt werden können.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Politik
Politik Rot-Grün strebt Entlastung bei Stromkosten an - Mehrheitsfindung im Fokus
03.12.2024

Die rot-grüne Minderheitsregierung plant eine Entlastung bei Stromkosten für Unternehmen. Das Bundeskabinett hat in einem Umlaufverfahren...

DWN
Politik
Politik Kriegsrecht: Südkoreas Präsident erklärt Ausnahmezustand – was das genau heißt
03.12.2024

In einer überraschenden Ansprache hat Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol das Kriegsrecht ausgerufen. In einer live übertragenen Rede...

DWN
Politik
Politik Warum sich Ungarn „Viktor Donald Scholz“ wünscht - und eine Zeitmaschine
03.12.2024

Ungarn hat im Sommer die EU-Ratspräsidentschaft übernommen – ist jedoch ausgegrenzt und weitgehend isoliert. Nicht erst seit dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Rene Benko: Haftbefehl gegen Signa-Gründer durch italienische Justiz
03.12.2024

Die italienische Justiz hat einen Haftbefehl gegen Rene Benko, den Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa, erlassen....

DWN
Politik
Politik Regierungskrise Frankreich: Michel Barnier steht nach Misstrauensantrag vor dem Aus
03.12.2024

Nach den jüngsten Misstrauensanträgen gegen die französische Regierung werden in Paris bereits mögliche Nachfolger von Premier Michel...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell: Neues DAX-Allzeithoch bei über 20.000 Punkten - drohen nun Gewinnmitnahmen?
03.12.2024

Steil bergauf geht es für den DAX aktuell: Nach dem DAX-Allzeithoch am Montag kletterte der deutsche Leitindex am Dienstag über die Marke...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Warnstreik: Rund 100.000 Beschäftigte legen Arbeit nieder
03.12.2024

Die IG Metall hat ihre VW-Warnstreiks vorerst beendet. Insgesamt haben sich an den beiden Streiktagen nahezu 100.000 Beschäftigte an dem...