Politik

Köln: Tatverdächtige Asylbewerber ohne festen Wohnsitz

Lesezeit: 1 min
11.01.2016 14:27
Die Ermittlungen der Polizei im Fall der Kölner Gewalt-Exzesse gestalten sich schwierig: Keiner der 19 Tatverdächtigen hat einen festen Wohnsitz in Deutschland. Zehn der Verdächtigen sind Asylbewerber, sieben hielten sich illegal in Deutschland auf.
Köln: Tatverdächtige Asylbewerber ohne festen Wohnsitz

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Keiner der nach der Silvester-Gewalt in Köln bislang von der NRW-Landespolizei ermittelten 19 Tatverdächtigen hat einen festen Wohnsitz in Deutschland. Zehn von ihnen sind Asylbewerber, wie aus dem Bericht des NRW-Innenministeriums hervorgeht, der am Montag in Düsseldorf veröffentlicht wurde. Sieben der Tatverdächtigen halten sich illegal in Deutschland auf und zwei sind unbegleitete jugendliche Flüchtlinge.

Nach Angaben der Kölner Polizei erhöhte sich bis zum Wochenende die Zahl der Strafanzeigen auf 379. In etwa 40 Prozent der Fälle werde unter anderem wegen Sexualdelikten ermittelt. Im Fokus stünden vor allem Nordafrikaner. Die Bundespolizei, die für den Hauptbahnhof selbst zuständig ist, hatte die Zahl der bekannten Verdächtigen auf 32 beziffert, davon 22 Asylbewerber.

Der Bild-Zeitung zufolge sitzen seit Neujahr ein Tunesier und zwei Marokkaner in Untersuchungshaft. Ihnen werde Diebstahl vorgeworfen. Geprüft werde auch, ob sich die Männer an Sexualdelikten beteiligt hätten. Der Pflichtverteidiger der Verdächtigen, Ingo Lindemann, sagte dem Blatt: „Bei unseren Mandanten handelt es sich um moderne Nomaden. Sie sind keine Kriegsflüchtlinge, sondern große Straßenkinder, die mit dem Flüchtlingsstrom durch Europa ziehen.“ Das Blatt berichtete weiter, bei einem 16-jährigen Marokkaner sei „brisantes Videomaterial“ aus der Silvesternacht auf seinem Mobiltelefon entdeckt worden. Zu sehen sei, wie Frauen und Männer eingekreist und bedrängt würden.

Im Lauf der vergangenen Tage wurden aus ganz Deutschland vergleichbare Vorkommnisse gemeldet, zuletzt aus Leipzig. Eines der Probleme der Sicherheitsbehörden: Wenn die Tatverdächtigen keinen Wohnsitz haben, sind sie kaum zu finden - zumal es offenbar möglich ist, dass illegale Einwanderer ihre Identität des öfteren wechseln. Zugleich ist die Bestrafung durch ein deutsches Gericht aus rechtlichen Gründen oft nicht möglich, wie die Kripo Köln am Wochenende bekanntgab.

Der frühere Leiter des österreichischen Verfassungsschutzes, Gert Polli, hält die Sicherheitslage in Deutschland wegen der unkontrollierten Masseneinwanderung mittlerweile für außer Kontrolle.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...