In Deutschland sind tausende unbegleitete Flüchtlingskinder als vermisst gemeldet. Am 1. Januar seien es 4749 Kinder und Jugendliche gewesen, sagte eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes (BKA) am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht der Frankfurter Rundschau. Diese Zahl unterliege aber täglichen Schwankungen. Aktuellere Zahlen lagen nicht vor.
Von den 4749 als vermisst geltenden Flüchtlingskindern waren laut BKA 431 jünger als 13 Jahre, 4287 zwischen 14 und 17 Jahren alt sowie 31 älter als 18 Jahre. Ein halbes Jahr zuvor lagen die Zahl noch deutlich niedriger: Am 1. Juli 2015 waren 1637 unbegleitete Flüchtlinge im Kindes- und Jugendalter als vermisst gemeldet.
Die BKA-Sprecherin verwies darauf, dass es sich jeweils um Zahlen für einen Stichtag handele. Pro Tag könnten diese um 200 bis 300 Fälle schwanken. Bei unbegleiteten Flüchtlingskindern könne es zudem zu Mehrfacherfassungen kommen. Es könne auch sein, dass keine korrekten Angaben vorlägen.
Europol meldete vor wenigen Tagen, dass in den vergangenen zwei Jahre europaweit 10.000 alleinreisende Flüchtlingskinder und Jugendliche spurlos verschwunden sind. Die Zahl sei „eine zurückhaltende Schätzung“. Die Polizeibehörde warnt, dass sie Opfer von Kriminellen werden könnten.