Kreml setzt auf Ablenkung und Druck in Alaska
Der Kreml wird das für heute in Alaska geplante Treffen voraussichtlich nutzen, um die Aufmerksamkeit von Friedensgesprächen mit der Ukraine abzulenken und auf die Beziehungen zwischen Russland und den USA zu lenken – mit dem Ziel, die Regierung von US-Präsident Donald Trump zu einer für Moskau dringend benötigten wirtschaftlichen Annäherung zu bewegen. Dies geht aus einem Bericht des in den USA ansässigen Institute for the Study of War (ISW) hervor.
Das Treffen zwischen dem US-Präsidenten und dem russischen Machthaber Wladimir Putin soll um 21 Uhr deutscher Zeit (11 Uhr in Alaska) stattfinden, zitiert Reuters das Weiße Haus. Im Anschluss ist eine gemeinsame Pressekonferenz geplant. Laut ISW reist der Kreml mit einer stark geschwächten Binnenwirtschaft nach Alaska, was der Trump-Regierung beim Gipfel erhebliche Verhandlungsmacht verleiht. Zudem werde der Kreml versuchen, das Thema Ukraine-Krieg in den Hintergrund zu drängen und stattdessen bei dem Treffen in Alaska auf bilaterale Gespräche zur Rüstungskontrolle zu drängen. In dem Bericht heißt es weiter, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte habe mitgeteilt, dass im Juli 2025 die Zahl der zivilen Opfer des von Russland geführten Kriegs gegen die Ukraine so hoch gewesen sei wie seit Mai 2022 nicht mehr.
Russische Truppen haben ihre Stellungen östlich und nordöstlich von Dobropillja bislang nicht gefestigt und konsolidiert. Ukrainische wie auch russische Quellen berichten, dass ukrainische Verstärkungen die Lage stabilisieren. Das ISW geht weiterhin davon aus, dass Russland in den Gebieten östlich und nordöstlich von Dobropillja, in die seine Truppen zuletzt vorgedrungen sind, keine vollständige Kontrolle ausübt. Ukrainische Truppen rückten zuletzt in der Oblast Sumy und in der Nähe von Lyman vor, während russische Kräfte jüngst bei Velykomychailivka Geländegewinne erzielten. Am 14. August führten die Ukraine und Russland ihre 67. Gefangenenaustausch-Operation seit Beginn des Kriegs durch.