Politik

Falscher Feueralarm stört AfD-Wahlkampfabschluss in Rheinland-Pfalz

Zum Abschluss des AfD-Wahlkampfes in Rheinland-Pfalz gab es einen falschen Feueralarm. Demonstranten protestierten gegen die Veranstaltung. Die AfD könnte am Sonntag drittstärkste Kraft im Mainzer Landtag werden.
12.03.2016 00:02
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Wahlkampfabschluss der AfD zwei Tage vor der rheinland-pfälzischen Landtagswahl ist von einem falschen Feueralarm unterbrochen worden. Nach Angaben der AfD mussten rund 300 Zuhörer am Freitag in Neuwied vorübergehend das Veranstaltungsgebäude verlassen. Der schrille Alarm unterbrach die Rede der AfD-Bundesvorsitzenden Frauke Petry. Dazwischen schallten Pfiffe und Schreie von laut Polizei rund 350 Gegendemonstranten. Die AfD-Gegner riefen beispielsweise «Nazis raus!»

Zuvor hatte Petry in einem Hotelsaal gesagt, es gebe eine Wechselstimmung. Die Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt seien auch eine Abstimmung über die verfehlte Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Der frühere tschechische Präsident Vaclav Klaus rief bei der AfD-Veranstaltung in Neuwied auf Deutsch dazu auf, das «europäische Migrationsproblem» vor allem in Deutschland zu lösen. Europa beginne, «ein gefährliches Schlachtfeld zu sein».

Umfragen sagen der AfD neun bis elf Prozent bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am Sonntag voraus. Damit könnte die Partei drittstärkste Kraft im Mainzer Landtag werden.

Unmittelbar vor den Landtagswahlen in drei Ländern kann keine der drei Landesregierungen fest mit ihrer Wiederwahl rechnen. Das grün-rote Bündnis in Baden-Württemberg unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann kommt nach dem am Donnerstagabend veröffentlichten ZDF-Politbarometer auf 46 Prozent - soviel wie CDU, AfD und FDP zusammen. In Rheinland-Pfalz verfehlt die rot-grüne Koalition nach der Erhebung ganz klar die Regierungsmehrheit mit 41,5 Prozent - ihnen stehen 51 Prozent von CDU, AfD und FDP gegenüber. Allerdings hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Rückstand gegen ihre Herausforderin Julia Klöckner wettgemacht und liegt nun leicht in Führung.

In Sachsen-Anhalt kommt die große Koalition nach der Umfrage zwar auf 46 Prozent und liegt damit zwei Punkte vor Linkspartei, AfD und Grünen. Allerdings erreicht die FDP 4,5 Prozent und könnte doch noch den Sprung in den Landtag schaffen. Dann wäre die Mehrheit für CDU und SPD verloren.

Die repräsentativen Umfragen wurden vom 7. bis zum 10. März von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen mit jeweils mehr als 1000 Befragten in den einzelnen Bundesländern vorgenommen.

Bei den Wahlen zeichnet sich ein größerer Anteil von Briefwählern ab als bei vergangenen Abstimmungen. Die baden-württembergische Landeswahlleiterin Christiane Friedrich sagte, es gebe eine Tendenz zu einer größeren Briefwahl-Beteiligung als 2011. Damals hatten 16 Prozent der Wähler postalisch abgestimmt. In Rheinland-Pfalz ist dieser Trend offenbar noch stärker ausgeprägt: Nach einer Umfrage der Landeswahlleitung hatten am Mittwoch bereits 21 Prozent der knapp 3,1 Millionen Stimmberechtigten per Brief gewählt - 6,5 Prozentpunkte mehr als 2011.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Panorama
Panorama Ukraine-Krieg: Moskau meldet die Befreiung der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk
13.03.2025

Moskaus Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die seit sieben Monaten von ukrainischen Truppen besetzte Kleinstadt Sudscha im...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...

DWN
Politik
Politik US-Regierung droht Shutdown – Schumer warnt vor parteipolitischer Blockade
13.03.2025

Der US-Senat steht vor einer wegweisenden Abstimmung, die das Risiko eines Regierungsstillstands birgt. Laut dem Minderheitsführer der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mietpreisbremse: Wie Conny Mieter-Ansprüche juristisch gegen Eigentümer durchsetzt
13.03.2025

Was einst schon einmal dem Start-up Flightright GmbH bei Flugreisen geglückt ist, nämlich für Verbraucher bei Airlines Entschädigungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...