Politik

Londons Ex-Bürgermeister vergleicht EU mit Hitler und Napoleon

Der frühere Londoner Bürgermeister Boris Johnson hat die Ausweitung der EU-Kompetenzen mit den Ambitionen Hitlers und Napoleons verglichen. In klassisch britischer Übertreibung sagte Johnson, dass es stets in einer Katastrophe ende, wenn Europa als ein einheitliches Reich konzipiert werde.
15.05.2016 03:32
Lesezeit: 1 min

In der Debatte um einen Austritt Großbritanniens aus der EU hat Londons ehemaliger Bürgermeister Boris Johnson hat die Einflussnahme der Europäischen Union mit Hitlers kontinentalen Machtansprüchen verglichen. Die vergangenen zwei Jahrtausende europäischer Geschichte seien von wiederholten Versuchen gekennzeichnet gewesen, den Kontinent nach dem Vorbild des Römischen Reichs unter einer einzigen Regierung zu einen, sagte Johnson der Zeitung "The Sunday Telegraph". "Napoleon, Hitler, verschiedene Leute haben das versucht, und es hat tragisch geendet."

Johnson ist der Wortführer der Brexit-Befürworter. Er unterstützt die die Kampagne "Vote Leave" (etwa: Wählt Ausstieg) und ist einer der prominentesten Gegenspieler von Premierminister David Cameron in der Debatte um den EU-Austritt auf der Insel. Cameron wirbt für einen Verbleib in der EU. Anderthalb Monate vor dem britischen Referendum über den Brexit am 23. Juni sehen Umfragen beide Lager Kopf-an-Kopf.

Erst vor wenigen Tagen hatte Johnson einen Brexit als das "großartige Projekt des europäischen Liberalismus" bezeichnet, während die EU zu einem "obskurantistischen 50er-Jahre-Projekt" verkommen sei, das sein Haltbarkeitsdatum längst überschritten habe.

In dem Interview mit der Zeitung "The Sunday Telegraph" stellte Johnson nun erneut die europäische Idee in Frage. Es gebe keine "grundlegende Loyalität mit der Idee Europas", dies sei das "ewige Problem" der Europäischen Union. "Es gibt nicht die eine Autorität, die jeder achtet oder versteht. Das ist der Grund für diese massive demokratische Leerstelle", sagte Johnson.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...