Politik

Deutsche Bank: Fünf Prozent Zinsen, wenn Kunden ihr Geld nicht abheben

Lesezeit: 1 min
16.05.2016 01:08
In Zeiten niedriger Zinsen müssen Sparer mittlerweile damit rechnen, dass sie weniger Geld erhalten, als sie eingezahlt haben. Im Schnitt liegen die Zinsen für eine Einlage in Höhe von 10.000 Euro beim Tagesgeld zwischen 0,30 Prozent und 1,25 Prozent. Die Deutsche Bank hat ihren belgischen Kunden nun ein deutlich lukrativeres Angebot gemacht.
Deutsche Bank: Fünf Prozent Zinsen, wenn Kunden ihr Geld nicht abheben

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Niedrigzinspolitik der EZB hat dazu geführt, dass die Banken in der Eurozone an ihre Privat- und Geschäftskunden ebenfalls niedrigere Zinsen weitergeben. Die Deutsche Bank hingegen hat sich nun in einem Brief an ihre belgischen Kunden mit einem äußerst verlockenden Angebot gewandt. „Eröffnen Sie ein Terminkonto und erhalten Sie 5 Prozent jährlichen Bruttozins“, heißt es in dem Schreiben. Das sei „eine exzellente Möglichkeit, ihre Gewinne zu erhöhen“. Voraussetzung ist, dass die neuen Kunden eine Einlage zwischen 10.000 und 50.000 Euro machen und diese mindesten 3 Monate nicht anrühren. Zudem schreibt die Deutsche Bank, dass das Angebot allerdings nur für belgische Bürger mit „frisch eingezahltem Geld“ und bis „24. Juni“ bei Eröffnung eines „DB Invest Plus“ Kontos gilt.

5 Prozent Zinsen auf Einlagen zwischen 10.000 und 50.000 Euro ist in Zeiten der Niedrigzinspolitik ein sehr großzügiges Angebot. Für ein Tagesgeld in Höhe von 10.000 Euro mit einer Laufzeit von drei Monaten bieten andere Banken zwischen 1,25 Prozent und 0,01 Prozent. Bei einer Einlage von 50.000 Euro zu derselben Laufzeit bei einem Tagesgeldkonto sind die angebotenen Zinsen in einer ähnlichen Spanne. Demgegenüber ist das Angebot der Deutschen Bank sehr verlockend. Selbst für Festgeld in Höhe von 50.000 Euro, angelegt für drei Monate, werden derzeit kaum mehr als 1,55 Prozent jährlicher Zinsen geboten.

Die 5 Prozent der Deutschen Bank nähern sich den Zinssätzen für Staatsanleihen von Ländern im Krisen-Modus. Zinssätze für griechische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren liegen derzeit beispielsweise bei 7,42 Prozent. Argentinische Staatsanleihen mit der gleichen Laufzeit erreichen zurzeit Zinssätze in Höhe von 5,13 Prozent.

In jedem Fall wird am Ende des Angebots noch darauf verwiesen, dass „im Falle eines Konkurses oder des Risikos einer Insolvenz des Finanzinstituts der Sparer Gefahr läuft, seine Ersparnisse, die über der Einlagensicherung (…) liegen, zu verlieren oder, dass seine Ersparnisse verringert bzw. diese in Aktien umgewandelt werden“. So dieser Belehrung ist jede Bank in Europa verpflichtet, weil es den europäischen Bail-In als EU-Regulierung gibt.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...