Gemischtes

Test-Skandal: Mitsubishi will Kunden über eine halbe Milliarde Euro zahlen

Im Skandal um manipulierte Spritverbrauchstests bietet der japanische Autobauer Mitsubishi Kunden Entschädigungen über insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Euro an. Das Unternehmen wolle je Fahrzeug 100.000 Yen (852 Euro) zahlen.
17.06.2016 15:35
Lesezeit: 1 min

Konkret geht es um etwa 625.000 Kleinwagen vier verschiedener Modelle. Nimmt jeder Kunde die Leistung in Anspruch, ergibt sich eine Summe von 533 Millionen Euro, berichtet Reuters. Im April hatte Mitsubishi zugegeben, bei Untersuchungen zum Treibstoffverbrauch viele Jahre lang getrickst zu haben.

Konzernchef Osamu Masuko sagte nun, die Entschädigungen seien kein Hindernis für die Gespräche mit dem Rivalen Nissan. Dieser soll mit umgerechnet rund zwei Milliarden Euro bei Mitsubishi einsteigen und dort die Kontrolle übernehmen. Weitere Schadenersatzzahlungen sind geplant. So sollen die Eigentümer von fünf weiteren Fahrzeugtypen jeweils 256 Euro bekommen. Außerdem sind noch entgangene Steuervergünstigungen zu kompensieren.

Zuletzt weitete sich der Abgas-Skandal nochmals aus. Der japanische Autobauer habe bei weiteren Modellen geschummelt, die allerdings nicht mehr verkauft würden, berichteten lokale Medien am Mittwoch. Mitsubishi wolle das japanische Verkehrsministerium bald darüber informieren. Die Zeitung Asahi schrieb, dass der Pkw-Hersteller die Daten von drei zusätzlichen Modellen gefälscht habe. In der Zeitung „Yomiuri“ ist die Rede von über „theoretischen Kalkulationen“ bei zehn weiteren Modellen. Mitsubishi wollte sich nicht dazu äußern.

Der Skandal um manipulierte Spritverbrauchstests schlug beim japanischen Autohersteller Mitsubishi im abgelaufenen Geschäftsjahr mit umgerechnet 155 Millionen Euro zu Buche. Unter dem Strich sei der Gewinn um 39 Prozent auf umgerechnet 592 Millionen Euro gefallen, hieß es Ende Mai. Japans sechstgrößter Autoproduzent hatte zunächst für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinn von 726 Millionen Euro verbucht.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wahlsieger Merz: Trotz Wermutstropfen Rambo-Zambo
23.02.2025

Der CDU-Chef bringt den Vorsprung aus den Umfragen ins Ziel: Die Union gewinnt die Bundestagswahl. Doch ein wichtiges selbstgestecktes Ziel...

DWN
Politik
Politik Historisches Debakel für die SPD: Scholz' Tage sind gezählt
23.02.2025

Trotz Widerstands innerhalb seiner Partei wollte er es noch einmal versuchen – und ist kläglich gescheitert. Die kürzeste Amtszeit...

DWN
Politik
Politik Erwartungen verfehlt: FDP erleidet mit Lindner herbe Wahlniederlage
23.02.2025

Die FDP bleibt unter den eigenen Erwartungen und hat sich von der Krise in der Ampel-Koalition nicht erholt. Parteichef Lindner und seine...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: Union gewinnt vor AfD, Fiasko für die SPD - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...