Finanzen

Rating-Agenturen erwägen Herabstufung der Türkei

Die beiden amerikanischen Ratingagenturen Moody’s und Fitch werden die Kreditwürdigkeit der Türkei überprüfen. Diese befindet sich bei beiden Institutionen bereits nur noch eine Stufe über Ramschniveau. Eine Herabstufung könnte die bestehende Unsicherheit bei Investoren zusätzlich verstärken.
19.07.2016 11:05
Lesezeit: 1 min

Nach dem Putschversuch in der Türkei droht dem Land die Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit. Die US-Ratingagentur Moody's erklärte am Montag, die derzeitige Note von Baa3 werde überprüft. Konkurrent Fitch will die Bewertung von derzeit BBB- ebenfalls überprüfen. Die Türkei liegt bei beiden Ratingagenturen schon jetzt nur noch eine Stufe über Ramschniveau.

„Obwohl der Putsch gescheitert ist, hält Moody's das Geschehen für eine Spiegelung breiterer politischer Herausforderungen, und die Kreditrisiken bleiben erhöht“, erklärte das Unternehmen. „Die jüngste Zunahme an politischer Unsicherheit im Inland und speziell der Putschversuch“ könnten das Wirtschaftswachstum in der Türkei beeinträchtigen. Außerdem sei das Land Wirtschaftsreformen langsamer angegangen als erwartet.

Fitch erklärte, der gescheiterte Putschversuch und das anschließende harte Vorgehen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegen mutmaßliche Verschwörer „zeigen politische Risiken für das Kreditprofil des Staates auf“. Ob dies zu einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit führe, hänge auch davon ab, ob das weitere Vorgehen der Regierung „politische Gräben vertieft“.

Eine Gruppe von Militärs hatte in der Nacht zum Samstag versucht, die Macht in der Türkei zu übernehmen. Nach der Niederschlagung des Umsturzversuchs kündigte Präsident Erdogan ein hartes Vorgehen gegen die Putschisten sowie die „Säuberung“ der Armee an. Inzwischen wurden nach Regierungsangaben mehr als 7500 Verdächtige festgenommen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Teslas versteckter Goldesel wankt – Emissionsrechte geraten ins Visier des Boykotts
27.04.2025

Teslas Einnahmequelle aus dem Emissionshandel schrumpft durch sinkende Verkaufszahlen, politische Boykotte und steigende Konkurrenz.

DWN
Finanzen
Finanzen Geldpolitik ohne Zentralbank: Wie Solana über Inflation abstimmen lässt
27.04.2025

Ohne Leitzins, aber mit Weitblick: Die Solana-Community entscheidet selbst über Inflation und Ertragsverteilung. Zwei aktuelle...

DWN
Technologie
Technologie Gesundheit wird Geschäft: Apple verkauft mit der Apple Watch Hoffnung – nicht nur Technologie
27.04.2025

Die Apple Watch feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Doch unter dem glänzenden Aluminium-Gehäuse der meistverkauften Smartwatch der Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Werbungskosten: Das alles können Sie von der Steuer absetzen
27.04.2025

Werbungskosten sind ein großer Hebel, um bei der Steuererklärung richtig Geld zu sparen. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, was alles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Handelskrieg vertreibt Bitcoin-Miner aus Asien – Kryptoindustrie unter Schock
27.04.2025

Mit Strafzöllen auf Importe aus Südostasien erschüttert Trump die globale Krypto-Lieferkette. Die Folgen: Chaos, Millionenverluste und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel 2025: Wenn Freelancer retten – aber selbst untergehen
27.04.2025

Freelancer halten den deutschen Arbeitsmarkt am Laufen – und geraten dabei selbst unter die Räder. Eine neue Studie zeigt: Sie sind...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Scheitern als Strategie: Wie ein US-Forscher Unternehmer lehrt, aus Fehlern Kapital zu schlagen
27.04.2025

US-Professor Dean Shepherd zeigt, wie Misserfolg zum unternehmerischen Wendepunkt wird – und warum nur wer fällt, wirklich wachsen kann.

DWN
Politik
Politik TAURUS für die Ukraine? Hoher Aufwand, fraglicher Nutzen
27.04.2025

Die Lieferung des TAURUS-Lenkflugkörpers an die Ukraine ist technisch derzeit problematisch, da ukrainische Flugzeuge das System weder...