Die US-Industrie hat im Juni erneut weniger Aufträge eingesammelt. Die Bestellungen verringerten sich um 1,5 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Minus von 1,8 Prozent gerechnet. Im Mai waren die Aufträge bereits um nach unten revidierte 1,2 Prozent zurückgegangen.
Auf Sicht eines Jahres gingen die Auftragseingänge um 5,6 Prozent zurück und damit so strak wie seit September 2015 nicht mehr. Damit war der Juni der zwanzigste Monat in Folge, in denen die Auftragszahlen auf Sicht eines Jahres zurückgingen.
Die US-Notenbank hatte sich zuletzt optimistischer zur Konjunktur geäußert, da sich insbesondere der Arbeitsmarkt im Sommer gut entwickelt hat. Dennoch wird an den Märkten die Wahrscheinlichkeit derzeit eher gering eingeschätzt, dass die Währungshüter den Leitzins von derzeit 0,25 bis 0,5 Prozent bald anheben. Experten rechnen frühestens für Dezember mit einem solchen Schritt, wenn sich der Wahlkampfrauch im Rennen um das Weiße Haus verzogen hat und sich die Folgen des Brexit-Referendums in Großbritannien besser abschätzen lassen.