Finanzen

US-Industrie in der Rezession: Auftrags-Einbruch setzt sich im Juni fort

Im Juni sind die Aufträge der US-Industrie gegenüber dem Vormonat erneut gesunken. Auch auf Sicht eines Jahres kam es zu einem deutlichen Rückgang – dem zwanzigsten in Folge. Die Daten illustrieren faktisch eine Rezession des produzierenden Gewerbes in den USA.
05.08.2016 00:34
Lesezeit: 1 min
US-Industrie in der Rezession: Auftrags-Einbruch setzt sich im Juni fort
Die Auftragseingänge der US-Industrie seit den 1960er Jahren. (Quelle: Bloomberg)

Die US-Industrie hat im Juni erneut weniger Aufträge eingesammelt. Die Bestellungen verringerten sich um 1,5 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Minus von 1,8 Prozent gerechnet. Im Mai waren die Aufträge bereits um nach unten revidierte 1,2 Prozent zurückgegangen.

Auf Sicht eines Jahres gingen die Auftragseingänge um 5,6 Prozent zurück und damit so strak wie seit September 2015 nicht mehr. Damit war der Juni der zwanzigste Monat in Folge, in denen die Auftragszahlen auf Sicht eines Jahres zurückgingen.

Die US-Notenbank hatte sich zuletzt optimistischer zur Konjunktur geäußert, da sich insbesondere der Arbeitsmarkt im Sommer gut entwickelt hat. Dennoch wird an den Märkten die Wahrscheinlichkeit derzeit eher gering eingeschätzt, dass die Währungshüter den Leitzins von derzeit 0,25 bis 0,5 Prozent bald anheben. Experten rechnen frühestens für Dezember mit einem solchen Schritt, wenn sich der Wahlkampfrauch im Rennen um das Weiße Haus verzogen hat und sich die Folgen des Brexit-Referendums in Großbritannien besser abschätzen lassen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama KI-Musik auf dem Vormarsch: Gefahr oder Chance für die Musikbranche?
21.06.2025

KI-Musik verändert die Musikbranche – kreativ, disruptiv, kontrovers. Künstler verlieren Kontrolle und Einnahmen. Doch wie weit darf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Disney gegen die KI: Wem gehört das Internet noch?
21.06.2025

Disney zieht gegen Midjourney vor Gericht – und kämpft nicht nur für Mickey Mouse, sondern für unser digitales Eigentum. Wenn selbst...

DWN
Politik
Politik Putins Informationskrieg: Warum der Westen bereits verliert
21.06.2025

Während Russland mit Desinformation und Zynismus die Ordnung zerschlägt, wirkt der Westen wie ein schläfriger Zuschauer. Genau deshalb...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Litauischer Hersteller Altas Auto: Wie Europa exklusive Elektrobusse bekommt
20.06.2025

Während Europas Politik auf Elektro-Transformation pocht, bleibt die Umsetzung zäh. Ein litauischer Hersteller von E-Minibussen will die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Waffen brauchen Rohstoffe: Der stille Machtkampf um die Kriegsmetalle Antimon und Wolfram
20.06.2025

Antimon und Wolfram gelten als Schlüsselfaktoren für die moderne Rüstung. Doch die weltweiten Vorkommen liegen größtenteils außerhalb...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osteuropas KI-Plan: Die EU-Digitalwende kommt nicht aus Brüssel
20.06.2025

Mit fünf strategischen Hebeln will Mittel- und Osteuropa die EU-Digitalspitze übernehmen – ein ambitionierter Plan mit Folgen für die...

DWN
Politik
Politik Ex-Minister Jens Spahn unter Druck: Parlament erhält teils geschwärzten Bericht zu Masken-Deals
20.06.2025

Ein vertraulicher Masken-Bericht sorgt für neuen politischen Zündstoff. Die angekündigte Offenlegung im Bundestag bleibt unvollständig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Erhöhung Mindestlohn: Kommt 2026 eine Anhebung auf 15 Euro?
20.06.2025

Ende Juni befindet eine Kommission über eine weitere Erhöhung der Lohnuntergrenze. Eine Zahl spielte beim Wahlkampf der SPD eine große...