Finanzen

Fed-Entscheidung stützt Dax: Deutsche Bank größter Gewinner

Lesezeit: 2 min
22.09.2016 16:04
Die weitere Aussicht auf billiges Geld in den Vereinigten Staaten schiebt die Aktienmärkte an. In Deutschland legte der Dax nach der jüngsten Entscheidung der amerikanischen Notenbank Fed zu. Größte Gewinner waren die Aktien der Deutschen Bank.
Fed-Entscheidung stützt Dax: Deutsche Bank größter Gewinner
Der Dax in der Tagessicht. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag auf der Welle des billigen Geldes geschwommen. Die Währungshüter in den USA hatten am Vorabend den Leitzins wie erwartet auf sehr niedrigem Niveau belassen; zuvor hatte schon die japanische Notenbank an ihrer lockeren Geldpolitik festgehalten. Der Dax sprang erstmals seit knapp zwei Wochen über die Marke von 10 700 Punkten und baute seinen Gewinn bis zum Nachmittag auf 2,5 Prozent beziehungsweise rund 10 700 Punkte aus.

Marktbeobachter Jens Klatt sieht bereits das Jahreshoch in greifbare Nähe rücken. Im August hatte der Dax 10 802 Punkte erreicht, dann kamen aber Sorgen auf, dass die Zeit des billigen Geldes zu Ende gehen könnte. Für die Börsen wäre das ein harter Einschnitt: Die verschwindend geringen Zinsen auf Sparkonten und Anleihen, gepaart mit den gigantischen Wertpapierkäufen der Notenbanken sorgen seit Jahren für steigende Aktienkurse.

Der Rauch in Sachen Geldpolitik habe sich verzogen, kommentierte Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Am Markt wird nun mit einer Zinsanhebung im Dezember gerechnet - also genau ein Jahr nach der ersten Anhebung Ende 2015.

Zu den größten Gewinnern im Dax zählten die geschundenen Aktien der Deutschen Bank, welche um 3,6 Prozent auf 11,75 Euro stiegen. Nach der Hiobsbotschaft einer möglichen zweistelligen Milliardenstrafe in den USA waren sie zuvor in vier Handelstagen in der Spitze um 15 Prozent eingebrochen - sie bremsten erst kurz vor ihrem historischen Tief von 11,06 Euro. Im Dax sind sie mit einem Verlust von fast der Hälfte ihres Wertes der mit Abstand schlechteste Wert in diesem Jahr.

Vor dem Hintergrund der Fed-Entscheidung zeigte sich auch der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen mit neuem Elan, es ging 1,93 Prozent auf 21 657,63 nach oben. Der Technologiewerte-Index TecDax kletterte um 1,65 Prozent auf 1807,54 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 2,19 Prozent auf 3047,57 Punkte vor. Zuvor war es bereits an den asiatischen Börsen und an der Wall Street kräftig hochgegangen.

Beim kriselnden Industriedienstleister Bilfinger kam die Ernennung eines neuen Finanzchefs gut an. Ende September legt Axel Salzmann sein Amt nieder, für ihn übernimmt der zuletzt bei Osram tätige Klaus Patzak. Die Bilfinger-Aktie stieg bis zum Nachmittag um über 4 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel am Donnerstag die Umlaufrendite von minus 0,17 Prozent am Vortag auf minus 0,19 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 143,83 Punkte. Der Bund-Future legte nach dem US-Zinsentscheid um 0,35 Prozent auf 164,88 Punkte zu. Der Euro legte ebenfalls deutlich zu auf zuletzt 1,1240 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch noch auf 1,1150 Dollar festgesetzt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...

DWN
Politik
Politik CDU plant schrittweise Rückkehr zur Wehrpflicht
08.05.2024

Nachdem die Bundeswehr 2011 von einer Regierung unter Führung der Union von der Wehrpflicht befreit wurde, macht die CDU nun nach 13...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freie Lehrstellen erreichen kritisches Niveau: Was Unternehmen jetzt tun müssen
07.05.2024

Der Lehrstellenmangel verschärft sich: Demografischer Wandel und veränderte Berufspräferenzen der Generation Z führen zu einem...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...