Keine Medikamente, kein Benzin für Krankenwagen, keine Löhne für Ärzte: In der krisengeschüttelten Ukraine droht das Gesundheitssystem zusammenzubrechen. Das berichtete die Zeitung „Westi“ am Freitag.
„Ohne Medikamente könnten 416 Dialysepatienten schon morgen sterben“, warnte auch der Bürgermeister der Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko. Die Blutwäsche für Nierenkranke sei nur noch für eine Woche gesichert, Krankenwagen hätten Benzin bis zum 4. Dezember. Patienten müssten Spritzen und Verbandsmaterial meist selbst kaufen.
In einigen Gesundheitseinrichtungen mangele es sogar an Essen. „Die Gehälter der Mitarbeiter, die im Schnitt bei etwa 3000 Griwna (150 Euro) liegen, werden kaum ausgezahlt“, sagt die Gewerkschaftschefin der Kiewer Mediziner, Larissa Kanarowskaja.
Die Ex-Sowjetrepublik Ukraine steht kurz vor der Staatspleite. Eine politische Krise und der Kampf gegen Separatisten zehren Europas zweitgrößten Flächenstaat aus. Seit Jahresbeginn hat sich der Wert der Landeswährung Griwna fast halbiert. Medizin und Hilfsmittel müssen oft importiert werden.