Finanzen

Leitzins erhöht: Russische Zentralbank kämpft gegen Kapitalflucht

Russland reagiert auf die anhaltende Kapitalflucht im Land. Die Notenbank hat den Leitzins daher erneut angehoben. Nach der Entscheidung fiel der Rubel auf ein Rekordtief.
11.12.2014 12:34
Lesezeit: 1 min

Die russische Zentralbank hat den Leitzins erneut angehoben. Die Währungshüter entschieden am Donnerstag, den Schlüsselzins um einen Prozentpunkt auf 10,5 Prozent hochzuschrauben. Experten hatten mit diesem Schritt gerechnet.

Die Notenbank reagiert damit auf den Konjunktureinbruch im Land und die anhaltende Kapitalflucht.

Doch auch der höherer Leitzins kann die Flucht aus dem Rubel nicht stoppen. Der Dollar legte nach der Zinserhöhung der russischen Notenbank am Donnerstag sogar noch zu und stieg auf ein Rekordhoch von 55,455 Rubel. Der Euro markierte mit 48,9895 Rubel ebenfalls einen neuen Bestwert. Am Moskauer Aktienmarkt fiel der Leitindex RTS auf ein Fünfeinhalb-Jahres-Tief von 835,52 Punkten.

Einige Anleger hatten mit einem größeren Schritt als der Erhöhung des Leitzinses um einen Prozentpunkt gerechnet. Außerdem senkten die Notenbanker ihre Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden Jahre und stellten weitere Zinserhöhungen in Aussicht, sollten die Inflationsrisiken zunehmen.

Der Rubel steht seit Monaten unter Druck und hat seit Jahresbeginn zum Dollar etwa 70 Prozent und zum Euro mehr als 50 Prozent seines Wertes eingebüßt. Die Wirtschaft leidet unter den westlichen Sanktionen gegen Russland wegen dessen Rolle in der Ukraine-Krise. Außerdem brechen dem Land durch die anhaltende Talfahrt der Ölpreise die Export-Einnahmen weg.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...