Finanzen

Börse: Dax schließt 0,3 Prozent im Plus

Die Fed glaubt nach wie vor, dass sie die Zinsen anheben kann - ein fataler Irrtum. Unterdessen fällt der Ölpreis weiter und würgt so die amerikanische Shale-Industrie kontinuierlich ab, Shell meldet bereits bittere Zahlen. Der Dax bleibt vorerst stark, die Banken meiden US-Werte und kaufen europäische Aktien.
29.01.2015 19:09
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Aussicht auf neue Wellen billigen EZB-Geldes hat die Enttäuschung der Anleger über einige Firmenbilanzen gedämpft. Auch die Spekulationen auf eine baldige US-Zinserhöhung drängte sie in den Hintergrund. „Das Muster ist dasselbe wie zu der Zeit, als die Fed ihre Milliarden in die Finanzmärkte pumpte“, sagte ein Börsianer. „Negative Nachrichten belasten die Kurse nur kurzzeitig, weil Anleger jeden Rücksetzer zum Einstieg nutzen.“

Der Dax verabschiedete sich nach zeitweiligen Verlusten mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 10.737,87 Punkten in den Feierabend. Der EuroStoxx50 legte ebenfalls 0,3 Prozent auf 3370,52 Zähler zu. An der Wall Street pendelten Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 jeweils um ihren Schlusskurs vom Vortag.

Die Europäische Zentralbank (EZB) will mit Anleihekäufen im Volumen von einer Billion Euro die schwächelnde Konjunktur der Euro-Zone ankurbeln und die drohende Deflation, eine Spirale fallender Preise und rückläufiger Investitionen, abwenden. Die US-Notenbank Fed steuert dagegen auf eine Zinserhöhung zu, die sie aber „geduldig“ angehen will. Aus den Aussagen der US-Notenbanker vom Vortag lasse sich aber nicht ableiten, dass die Zinserhöhung wegen des Ölpreis -Verfalls und der Dollar -Aufwertung länger aufgeschoben werde, betonten die Analysten der Metzler Bank. Darüber war in den vergangenen Tagen verstärkt spekuliert worden. Als wahrscheinlichster Zeitpunkt der US-Zinswende gilt weiterhin die Jahresmitte 2015.

Der Euro, der wegen der gegenläufigen Geldpolitik in den USA und der Euro-Zone in den vergangenen Monaten etwa 20 Prozent abwertet hatte, lag am Donnerstag stabil bei 1,1300 Dollar. Der Bund-Future, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, lag mit 158,71 Punkten nur etwa einen halben Zähler unter seinem Rekordhoch vom Vortag.

Unterdessen fand der Ausverkauf an den griechischen Börse sein vorläufiges Ende. Der Athener Leitindex stieg um 3,2 Prozent. Der Konfrontationskurs des neuen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras mit der Gläubiger-Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und EZB hatte ihn in den vergangenen Tagen um knapp 15 Prozent gedrückt. Der griechische Bankenindex brach in diesem Zeitraum sogar um etwa 40 Prozent ein. Am Donnerstag legte er 13 Prozent zu. Tsipras stoppte die geplante Privatisierung einiger Staatsfirmen und fordert einen Schuldenerlass, den die Gläubiger allerdings ablehnen. Griechenland hat seit 2010 insgesamt 210 Milliarden Euro an Hilfsgeldern erhalten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...