Politik

Dänemark kämpft für den Euro und erhöht erneut Negativ-Zinsen

Lesezeit: 1 min
29.01.2015 23:46
Die dänische Notenbank kämpft gegen eine Aufwertung der Krone und will so den Euro weiter stützen. Im Januar musste die Notenbank bereits 100 Millionen Kronen ausgeben, um den Euro-Peg halten zu können.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die dänische Zentralbank hat nach der EZB-Entscheidung für ein massives Anleihen-Kaufprogramm ihren Negativ-Zins für Einlagen erneut angehoben. Mit dem Schritt will die Notenbank eine Aufwertung der Landeswährung Krone verhindern. Auf Geld-Einlagen bei ihr werde jetzt ein Strafzins von 0,5 Prozent statt wie zuletzt von 0,35 Prozent fällig, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Damit setzten die dänischen Währungshüter den Aufschlag für Einlagen inzwischen bereits das dritte Mal innerhalb von zwei Wochen herauf. Der Leitzins in Dänemark liegt wie in der Euro-Zone bei plus 0,05 Prozent.

Die Krone gab nach dem Schritt zum Euro nur kurzzeitig leicht auf 7,4452 nach. Am späten Nachmittag gab der Kurs dann wieder unter die Marke von 7,4440 Kronen nach, wo er vor der Anhebung lag. Die dänische Landeswährung ist eng an den Euro gekoppelt. Vereinbart ist, die Krone in einem Korridor mit einem maximalen Abstand von 2,25 Prozent zu einem Wechselkurs von 7,46038 zur Gemeinschaftswährung zu halten. Tatsächlich beträgt der Abstand in der Praxis eher 0,5 Prozent in beide Richtungen. Die Schweiz hatte vor kurzem völlig überraschend die Kopplung des Franken zum Euro aufgegeben.

Die dänische Notenbank erwarte, dass sich die Krone infolge des Zinsschritts zum Euro abschwäche und weitere Interventionen am Devisenmarkt unnötig mache, sagte ein Zentralbanksprecher. Laut einigen Händlern hat die Notenbank am vergangenen Donnerstag, als EZB-Chef Mario Draghi das über eine Billion schwere Anleihen-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank ankündigte, 14 Milliarden Kronen verkauft. In Dänemark ist es häufig der Fall, dass nach Devisenmarkt-Eingriffen ein Zinsschritt erfolgt. Seit September intervenierte die Notenbank jeden Monat mit Ausnahme des Dezember, da die Währung im Handel zuletzt das obere Ende des Korridors zu durchbrechen drohte. Nach Einschätzung von Handelsbanken-Chefvolkswirt Jes Asmussen gab die dänische Notenbank im Januar eine Rekordsumme von 100 Milliarden Kronen aus, um die Koppelung an den Euro zu verteidigen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...