Politik

Banken-Rettung: Österreich will Heta-Gläubiger nicht radikal rasieren

Lesezeit: 1 min
01.06.2015 02:30
Die österreichische Heta will offenbar den Banken anbieten, bis zu 90 Prozent ihrer HGAA-Papiere zu erstatten. Das wäre eine tolle Quote und würde vielen deutschen Banken Verluste ersparen. Ob die EZB sanften Druck aufgebaut hat, um einen Banken-Krach zu verhindern, ist nicht bekannt.
Banken-Rettung: Österreich will Heta-Gläubiger nicht radikal rasieren

Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die österreichische Abbaubank Heta denkt einem Zeitungsbericht zufolge über einen für ihre Gläubiger nicht ganz so schmerzhaften Schuldenschnitt nach. Es werde überlegt, ihnen ein überzeugendes Angebot zu machen, schrieb die österreichische Zeitung "Kurier" und beruft sich dabei auf Personen aus Fachkreisen und Insider, die mit der Heta-Abwicklung befasst sind. Der Abschlag beim Rückkauf von Anleihen, für die das Bundesland Kärnten haftet, solle nun zehn oder maximal 20 Prozent betragen. "Im Gegenzug würden sich die Gläubiger einen jahrelangen Rechtsstreit ersparen und 80 bis 90 Prozent des Geldes sofort bekommen", schreibt die Zeitung. Ursprünglich hätten die Gläubiger auf 40 bis 50 Prozent ihrer Forderungen verzichten sollen. Die Gesellschaft, die die Anleihen zurückkaufe, benötige neun bis zehn Milliarden Euro.

Sollte dies über die Bühne gegangen sein und dann noch das Südosteuropa-Netzwerk verkauft werden, bestehe kein Grund mehr, das Abwicklungsregime der österreichische Finanzmarktaufsicht FMA über die Heta aufrecht zu erhalten. Sobald die Behörde dies aufhebe, "ist die Heta in Konkurs", schreibt der "Kurier". Eine Sprecherin des österreichischen Finanzministeriums sagte am Sonntag, nur die FMA könne die Insolvenz der Heta anmelden. Solange das Schuldenmoratorium laufe, sei dies nicht möglich.

Die Heta ist die Nachfolgerin der Hypo Alpe Adria. Um eine Pleite des Instituts zu vermeiden, hatte die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA Anfang März einen Schuldenrückzahlungsstopp bis Frühjahr 2016 verhängt. Während dieser Zeit bekommen die Hypo-Gläubiger kein Geld zurück und die FMA prüft einen Schuldenschnitt. Unter den betroffenen Investoren sind viele deutsche Banken und Versicherungen. Sie hatten die Hypo-Papiere im Vertrauen auf die Landeshaftungen gekauft und wollen nun juristisch gegen den Schulden-Rückzahlungsstopp vorgehen. Erst vor kurzem hatte die Heta die Veröffentlichung ihrer Bilanz, die zuvor für Ende Mai geplant war, auf Juni verschoben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..



DWN
Politik
Politik Der Amerikanische Traum ist ausgeträumt – auch in Deutschland
09.12.2023

In den USA werden immer mehr Bürger ökonomisch abgehängt. Insbesondere drei Faktoren führen dazu, dass der Traum vom sozialen Aufstieg...

DWN
Politik
Politik Europa steht mit Klima-Politik weltweit isoliert da
09.12.2023

Die Europäer zahlen bereits den Preis für die geplante De-Karbonisierung der Wirtschaft. Der Großteil der Welt schaut zu und wartet ab.

DWN
Politik
Politik Netzagentur: E-Autos kann jederzeit der Strom abgedreht werden
09.12.2023

Neue Eingriffsrechte der Bundesnetzagentur zeigen: wer eine Wärmepumpe oder ein E-Auto hat, kann sich nicht mehr darauf verlassen, dass...

DWN
Finanzen
Finanzen Marc Friedrich: Wie das Geld in die Welt kommt
09.12.2023

Marc Friedrich skizziert, wie Geld im herrschenden Fiat-System entsteht – und wem dies nutzt.

DWN
Politik
Politik Pistorius hält Wiedereinführung der Wehrpflicht für möglich
09.12.2023

Verteidigungsminister Boris Pistorius eröffnet die Debatte um eine Wiedereinführung der Wehrpflicht.

DWN
Politik
Politik USA blockieren UN-Sicherheitsrat bei Forderung nach Gaza-Waffenstillstand
09.12.2023

Die US-Regierung hat im UN-Sicherheitsrat einen sofortigen Waffenstillstand im Gaza-Krieg verhindert.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Welche Folgen der Fachkräftemangel in der Wirtschaft hat
09.12.2023

Die deutsche Wirtschaft klagt seit langem über Personalengpässe. Das hat viele Auswirkungen. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Der...

DWN
Politik
Politik US-Streitkräfte aktivieren Weltraumkommando in Ramstein
08.12.2023

Mit einem im rheinland-pfälzischen Ramstein stationierten Weltraumkommando für Europa und Afrika rüstet sich das US-Militär für...