Mit den Erlösen aus dem Börsengang seiner Halbleiter-Tochter Siltronic will der Chemiekonzern Wacker sein Kerngeschäft stärken. „Grundsätzlich liegt unser Schwerpunkt darauf, organisch zu wachsen, konkrete Pläne für Zukäufe gibt es derzeit nicht“, sagte Wacker-Chef Rudolf Staudigl der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“.
Die Aktien des Wafer-Herstellers Siltronic sollen am Donnerstag (11.6.) erstmals an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Die Preisspanne war auf 30 bis 38 Euro je Aktie festgelegt worden. Dabei sollen sowohl neue Papiere als auch Aktien aus dem Bestand des Wacker-Konzerns platziert werden. Der Börsengang könnte nach Unternehmensangaben bis zu 435 Millionen Euro in die Kasse spülen, die teilweise Siltronic zum Schuldenabbau zufließen.
Staudigl betonte, Wacker wolle sich auf längere Sicht bei Siltronic weiter zurückziehen. Nach dem Börsengang liege der Anteil des Streubesitzes zunächst bei maximal 42,2 Prozent. „Wacker wird also auch nach dem Börsengang die Mehrheit an Siltronic halten. Mittelfristig planen wir aber, die Mehrheit an Siltronic abzugeben.“
Siltronic ist einer der Weltmarktführer für Wafer aus Reinstsilicium und Lieferant vieler Chiphersteller. Mit knapp 4200 Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen 2014 einen Umsatz von 853 Millionen.