Gemischtes

DWN gehen rechtlich gegen US-Magazin Vice vor

Lesezeit: 1 min
27.11.2015 21:17
In der deutschen Online-Ausgabe des US-Magazins Vice wird den DWN eine Haltung unterstellt, die sich gegen die deutsche Gesellschaft richte. Der Verlag der DWN hat gegen diese Rufschädigung rechtliche Maßnahmen ergriffen.
DWN gehen rechtlich gegen US-Magazin Vice vor
Der rechtskonservative Verleger Rupert Murdoch ist mit 21st Century Fox im Jahr 2013 beim Magazin Vice eingestiegen. Hier ein Foto mit der in den Telefon-Hacking-Skandal in London verwickelten Rebekah Brooks. (Foto: EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das US-Magazin Vice aus dem Hause Murdoch (Fox News) hat auf seiner deutschsprachigen Website den Deutschen Wirtschafts Nachrichten unterstellt, Panikmache zu betreiben und die Frage in den Raum gestellt, ob die publizistische Tätigkeit der DWN nicht bloß darauf abziele, „möglichst viele Leichtgläubige auf ihre Seite zu locken und so richtig viel Geld zu verdienen“. Das Magazin fragt, „ob – wie bei vielen Verschwörungstheoretikern – noch viel unangenehmere Absichten dahinterstecken“. Diese Behauptung verlinkt auf einen anderen Text, in dem es heißt: „Glaubt man an gesellschaftliche Verschwörungen, nimmt man letztendlich einen Standpunkt ein, der sich gegen die Gesellschaft richtet. Und das ist der Punkt, an dem es anfängt, gefährlich zu werden.“

Die Unterstellung, die DWN vertreten eine gesellschaftsfeindliche Gesinnung, ist nach Ansicht der Rechtsabteilung, der Redaktion und des Verlags nicht durch das von den DWN stets verteidigte Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Es stellt den Tatbestand der Schmähung und der Rufschädigung dar, gegen die der Verlag der DWN rechtliche Schritte eingeleitet hat.

Gegen die zahlreichen sachlichen Fehler des von Matern Boeselager verfassten Artikels behält sich die Redaktion der DWN rechtliche Schritte vor. Der von Matern Boeselager aus dem Kontext als gesellschaftsfeindlich interpretierbaren Vorwurf an die DWN besteht darin, dass die DWN die Nato und die Berichterstattung der Bild-Zeitung zum Abschuss einer russischen Maschine durch die türkische Luftwaffe nicht Nato-freundlich analysiert haben.

Weder der Redaktion der DWN noch dem Bonnier-Verlag als Mehrheitseigentümer wurde vor Veröffentlichung Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben.

Wir vertreten die Auffassung, dass es kein Teil einer öffentlichen Diskurses sein kann, wenn ein Medium einem anderen unterstellt, es nehme „einen Standpunkt ein, der sich gegen die Gesellschaft richtet“. Aus den publizistischen Grundsätzen des Bonnier-Verlags, aus dem Impressum der DWN, aus unserer Zugehörigkeit zum Verband der Deutschen Zeitschriftenverleger (VDZ) und aus unserer täglichen Berichterstattung ist zu erkennen, dass die DWN keinen Standpunkt einnehmen, der sich gegen die Gesellschaft richtet.

Die DWN wird sich gegen rufschädigende Behauptungen stets rechtlich zur Wehr setzen. Gerade von einem US-Magazin erwarten wir, dass es das in den USA hoch gehaltene Recht auf freie Meinungsäußerung nicht in einem europäischen Land dazu missbraucht, um Geschäftsschädigung an Mitbewerbern zu betreiben.

Mit einem Abonnement des DWN-Magazins können Sie die Redaktion in ihrer Unabhängigkeit unterstützen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Ukraine greift russische Raffinerien mit Drohnen an
31.05.2023

Die Drohnenangriffe der Ukraine auf Russland nehmen zu. Nach einem Luftangriff auf Moskau gerieten nun zwei russische Raffinerien ins...

DWN
Finanzen
Finanzen Märkte reagieren: Ende des US-Schuldenstreits zum Greifen nah
30.05.2023

In den USA läuft das Drama um den drohenden Zahlungsausfall der größten Volkswirtschaft der Welt weiterhin nach Drehbuch: Eine...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Rentenpunkte: Lohnt sich der Kauf im Jahr 2023?
31.05.2023

Wer vorzeitig in Rente will, kann Sonderzahlungen an die Deutsche Rentenversicherung leisten. Doch rechnet sich das?

DWN
Finanzen
Finanzen Aggressive Zinserhöhung: Schwedens Immobilienkrise verschärft sich
30.05.2023

Schwedens Immobilienkrise ist auf vier Hauptfaktoren zurückzuführen. Immobilienfirmen weltweit haben niedrige Zinsen und steigenden...

DWN
Technologie
Technologie Neue Welle von Cyberattacken trifft den Westen unvorbereitet
30.05.2023

Die Cyberangriffe auf westliche Unternehmen und staatliche Institutionen erreichen ungeahnte Ausmaße. Die desaströse Lage hat nach...

DWN
Politik
Politik DWN Exklusiv – Folker Hellmeyer: „Wir erleben die größte existenzielle Krise seit 1949“
28.05.2023

Die Machtachsen verschieben sich zu Ungunsten des Westens, konstatiert Folker Hellmeyer, Experte für Weltwirtschaft und Geopolitik. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Cum-Ex: Jahrelange Haft für Schlüsselfigur Hanno Berger
30.05.2023

Früher kontrollierte Hanno Berger als Finanzbeamter für den Staat Banken. Später wirkte er an einem Geschäftsmodell mit, durch das der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Das Ende des Wirtschaftswachstums: Kommt nun der Untergang des Abendlandes?
29.05.2023

Stagniert unsere Wirtschaft in Wahrheit seit Jahren? Sinkt der Lebensstandard bereits? Christian Kreiß deckt die Faktoren auf, auf die es...