Politik

Tausende Asylbewerber verlassen Finnland freiwillig

Kälte, die Dunkelheit und die feindselige Stimmung in der Bevölkerung haben tausende Asylwerber dazu bewegt, Finnland wieder zu verlassen. Trotz der schwierigen Lage in ihren Herkunftsländern wollen die Flüchtlinge zurück in die Heimat.
23.01.2016 15:35
Lesezeit: 1 min

Zahlreiche Asylbewerber aus dem Irak haben Finnland im vergangenen Jahr freiwillig den Rücken gekehrt. 2600 der insgesamt 3700 geprüften Fälle seien 2015 zu den Akten gelegt worden, teilte die finnische Einwanderungsbehörde am Freitag mit. Die Betroffenen hätten die Anträge entweder zurückgezogen oder seien verschwunden.

"Sie haben uns gesagt, dass Familienangeleigenheiten in ihrem Heimatland sie zur Rückkehr zwingen", sagte der Leiter der Asylabteilung, Juha Simila. "Einige haben die Stimmung in Finnland als feindselig empfunden und andere haben das Land wegen des dunklen Herbstes und des kalten Winters verlassen." Andere irakische Flüchtlinge seien wegen der langen Bearbeitungszeiten ihrer Anträge wieder ausgereist.

32.500 Flüchtlinge hatten im vergangenen Jahr einen Asylantrag in Finnland gestellt, neunmal so viele wie noch 2014. Unter ihnen waren 25.000 Iraker, aber nur 3700 von ihnen erhielten einen Bescheid von den Behörden.

Auch der Iraker Tarek Thadschil Adschadsch zeigte sich desillusioniert und entschied sich zur Heimreise, berichtet die AFP. "Ich weiß nicht, was mit mir im Irak passiert. Aber hier wird meine Seele sterben", sagte er vor seiner Abreise im Dezember der Zeitung "Helsingin Sanomat". Finnland hatte die Asylbestimmungen für irakische Flüchtlinge im Oktober verschärft, da sich nach Einschätzung der Regierung in Oslo die Sicherheitslage im Irak zuletzt verbesserte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...