Politik

Bayern: Zwei Verhaftungen wegen Terror-Verdachts

In Bayern sind zwei Männer festgenommen worden, weil sie angeblich im Zusammenhang mit dem IS eine schwere Straftat vorbereitet haben sollen. Juristisch ist diese Vorgehensweise äußerst problematisch.
08.04.2016 01:32
Lesezeit: 1 min

Bayerische Spezialkräfte haben am Donnerstag zwei Männer aus dem Irak und Nigeria wegen möglicher Vorbereitung einer schweren Gewalttat festgenommen. Dies teilte das Bayerische Landeskriminalamt mit. Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch erklärte der Nachrichtenagentur Reuters auf Anfrage, die Festnahmen gingen auf Informationen aus Sicherheitskreisen zurück. Demnach könnten die beiden Personen in Kontakt mit anderen Personen gestanden haben, deren Namen auf den Listen der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) stehen sollen. Um die Verdachtsmomente zu überprüfen, seien die Männer vorläufig festgenommen worden.

Dem LKA zufolge wurde der 46-jährige Iraker und der 29-jährige Nigerianer in München und im Landkreis Fürstenfeldbruck festgenommen. Zunächst seien keine verdächtigen Gegenstände gefunden worden. Eine konkrete Gefährdung der Bevölkerung liege nach dem vorläufigen Erkenntnisstand nicht vor.

Juristisch ist die Verhaftung auf den bloßen Verdacht einer möglicherweise geplanten Straftat hin äußerst fragwürdig: Denn tatsächlich kann das Surfen auf einschlägigen Websites oder der Kauf von Flugtickets in verdächtige Länder bereits ausreichen, um Leute festzunehmen. Juristen kritisieren diese Veränderung der Rechtsordnung, die an Vermutungen statt an Tatsachen anknüpft, bereits seit geraumer Zeit.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...