Finanzen

Flucht aus dem Euro droht: Nun steigen auch Zinsen für deutsche Staatsanleihen

Lesezeit: 1 min
12.06.2012 18:14
Nachdem die Rendite für deutsche Anleihen in den vergangenen Tagen kontinuierlich gesunken war, stieg sie am Dienstag überraschend. Die Investoren werden nervöser. Spaniens langfristige Anleihen erreichten zwischenzeitlich die höchste Rendite seit November 2011.
Flucht aus dem Euro droht: Nun steigen auch Zinsen für deutsche Staatsanleihen

Benachrichtigung über neue Artikel:  

Um eine heftigere Reaktion der Finanzmärkte zu verhindern, stellte Spanien am Wochenende die Anfrage auf ein Rettungspaket für seine nationalen Banken. Doch auch die eineinhalb Tage ohne Handel verhinderten keine Turbulenzen an den Märkten. Die Bedenken, dass Spaniens Defizit sich durch die Gelder erhöhen werde (hier), dass Italien der nächste Kandidat für ein Rettungspaket sein könnte (hier) und die fehlende Fähigkeit der europäischen Regierungen, sich auf konkrete Maßnahmen zur Lösung der Krise zu einigen, bestimmen die Überlegungen der Investoren.

Nach dem stetigen Rückgang der Rendite für deutsche Anleihen, zogen nun am Dienstag unerwartet die durchschnittlichen Zinsen für die deutschen Bonds unterschiedlicher Laufzeiten an. So stieg etwa die Rendite für zweijährige Anleihen zwischenzeitlich auf ein Hoch von 0,098 Prozent. Am Ende des Handelstages lag sie bei 0,09 Prozent, was einer Änderung von 55,17 Prozent entspricht. Ähnlich sah es auch bei den einjährigen Bonds aus, die zu Handelsbeginn bei 0,04 Prozent lagen und ein Tageshoch von 0,54 Prozent erreichte. Selbst bei den langfristigen zehnjährigen Anleihen kam es zu höheren Zinssätzen. Die Investoren scheinen sich nun vermehrt auch aus deutschen Anleihen zurückzuziehen – südeuropäische Anleihen waren davon bereits am Montag betroffen (mehr hier).

Indes wird die Refinanzierbarkeit für spanische Schulden immer problematischer. Die Rendite für zehnjährige Anleihen stieg auch am Dienstag weiter und erreichte teilweise 6,834 Prozent – so viel, wie zuletzt im November 2011 – vor den 3-Jahres-Tendern der EZB. Aber auch der Markt für Kreditausfallversicherungen (CDS) zeigt Unsicherheit. Die fünfjährigen CDS für Spanien stiegen um 10 auf 605 Basispunkte und erreichten damit ein neues Rekordhoch. Die CDS für Italien, Frankreich und Deutschland mit der gleichen Laufzeit kletterten auch leicht nach oben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..



OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Politik
Politik Taiwan verliert seine letzten Freunde an China

Nun hat auch Honduras seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und sich stattdessen China zugewandt. Die Luft für den...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutsche Staatsschulden steigen auf neues Rekordhoch

Der deutsche Staat ist so stark verschuldet wie noch nie. Hintergrund sind die massiven Kosten für den Corona-Kampf und für die...

DWN
Deutschland
Deutschland Mehr Väter gehen in Elternzeit, doch Feministen weiter unzufrieden

Die Zahl der Väter, die das Elterngeld in Anspruch nehmen, steigt. Doch eine Frau von der Hans-Böckler-Stiftung findet die Lage weiterhin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewerbeimmobilien-Risiken hoch auf der Sorgeliste von Banken

Wie hoch ist das Risiko, dass US-Gewerbeimmobilienbesitzer ihre Kredite dieses Jahr nicht zurückbezahlen? Was wäre dann der...

DWN
Politik
Politik Asylrecht: Die Stimmung kippt

Angesichts der unkontrollierten Einwanderung fordern Bürger eine radikale Änderung des Asylrechts.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Großer Betrugsfall im Nickel-Markt aufgeflogen – Börse stoppt Handel

Der Markt für das wichtige Industriemetall Nickel ist von einem großen Betrugsfall erschüttert worden – nicht zum ersten Mal.

DWN
Politik
Politik Regierungskrise hinter den Kulissen: Kretschmann greift Scholz an

Hinter den Kulissen scheint eine handfeste Regierungskrise ausgetragen zu werden. Alle Nachrichten dazu lesen Sie im Live-Ticker.

DWN
Politik
Politik Polens Präsident warnt vor „Gleichschaltung“ in der EU

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat eine programmatische Rede zur Zukunft Europas gehalten.