Nachdem der Geschäftsklima-Index des deutschen Mittelstands im Dezember bereits wieder gestiegen war, konnte er im Januar ein weiteres Plus von 4,8 Punkten verzeichnen, berichtet das Ifo-Institut der KfW-Bank. Langfristig gesehen hat sich die Stimmung der deutschen Unternehmen seit 2011 aber deutlich verschlechtert. 2012 gab es zunächst einen leichten Aufschwung, bevor der Index seine Talfahrt fortgesetzt hat und von über 30 Zählern unter die Nulllinie fiel. Für 2013 liegt die Erholung im Frühjahr deswegen noch immer auf einem weitaus niedrigeren Niveau als im Jahr zuvor.
Der gegenwärtige leichte Aufwärtstrend schlägt sich auch in den Beschäftigungserwartungen nieder. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage verbesserten sich ebenfalls etwas. Zusammengenommen ergibt sich für das Geschäftsklima und die Beschäftigungserwartungen im Januar ein Plus von 2,1 Punkten.
Die Großunternehmen fielen beim Geschäftsklima im zweiten Halbjahr 2012 etwas hinter den Mittelstand zurück, konnten aber zum Jahresende und im Januar 2013 wieder zu den kleinen und mittleren Unternehmen aufschließen. Im Januar gelang den Großunternehmen ein Zuwachs von 5,7 Punkten auf der Index-Skala.
Die Großindustrie und das Baugewerbe teilen die positive Stimmung noch nicht nachhaltig. Beide Bereiche sind hohen Schwankungen unterworfen und reagieren sensibel auf das globale Nachfragevolumen. Die Aufträge in der Industrie sind in der zweiten Hälfte des letzten Jahres deutlich zurückgegangen. Zu Beginn des Jahres 2013 ist die Stimmung von Großindustrie und Baugewerbe jedoch wieder leicht angestiegen.
Das Ifo-Institut spricht bereits von einer „Stimmungswende“. Dass Deutschland jedoch „Anlauf zum Aufschwung“ nehme, müsse sich jedoch erst noch herausstellen: Entscheidend für eine Trendwende ist auch, wie sich die Automobil-Industrie im laufenden Jahr entwickeln wird. Im Januar waren die Autoverkäufe in Deutschland auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gefallen (hier).