Deutschland

Geschäftsklima-Index: Talfahrt des Mittelstands vorerst gestoppt

Die Geschäftserwartungen der kleinen und mittleren Unternehmen verbesserten sich zu Beginn des Jahres leicht. Im Vergleich zum vergangenen Jahr fiel die Frühjahrsbelebung jedoch eher mau aus.
06.02.2013 17:25
Lesezeit: 1 min

Nachdem der Geschäftsklima-Index des deutschen Mittelstands im Dezember bereits wieder gestiegen war, konnte er im Januar ein weiteres Plus von 4,8 Punkten verzeichnen, berichtet das Ifo-Institut der KfW-Bank. Langfristig gesehen hat sich die Stimmung der deutschen Unternehmen seit 2011 aber deutlich verschlechtert. 2012 gab es zunächst einen leichten Aufschwung, bevor der Index seine Talfahrt fortgesetzt hat und von über 30 Zählern unter die Nulllinie fiel. Für 2013 liegt die Erholung im Frühjahr deswegen noch immer auf einem weitaus niedrigeren Niveau als im Jahr zuvor.

Der gegenwärtige leichte Aufwärtstrend schlägt sich auch in den Beschäftigungserwartungen nieder.  Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage verbesserten sich ebenfalls etwas. Zusammengenommen ergibt sich für das Geschäftsklima und die Beschäftigungserwartungen im Januar ein Plus von 2,1 Punkten.

Die Großunternehmen fielen beim Geschäftsklima im zweiten Halbjahr 2012 etwas hinter den Mittelstand zurück, konnten aber zum Jahresende und im Januar 2013 wieder zu den kleinen und mittleren Unternehmen aufschließen. Im Januar gelang den Großunternehmen ein Zuwachs von 5,7 Punkten auf der Index-Skala.

Die Großindustrie und das Baugewerbe teilen die positive Stimmung noch nicht nachhaltig. Beide Bereiche sind hohen Schwankungen unterworfen und reagieren sensibel auf das globale Nachfragevolumen. Die Aufträge in der Industrie sind in der zweiten Hälfte des letzten Jahres deutlich zurückgegangen. Zu Beginn des Jahres 2013 ist die Stimmung von Großindustrie und Baugewerbe jedoch wieder leicht angestiegen.

Das Ifo-Institut spricht bereits von einer „Stimmungswende“. Dass Deutschland jedoch „Anlauf zum Aufschwung“ nehme, müsse sich jedoch erst noch herausstellen: Entscheidend für eine Trendwende ist auch, wie sich die Automobil-Industrie im laufenden Jahr entwickeln wird. Im Januar waren die Autoverkäufe in Deutschland auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gefallen (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Zinssenkung: Drückt Fed-Chef Powell den Notrufknopf?
21.04.2025

Das Risiko, dass im Finanzsystem etwas ausbrennt, wächst zunehmend. Sollte dies eintreten, könnte die US-Notenbank gezwungen sein, eine...

DWN
Panorama
Panorama Vererbter Reichtum: Der jüngste Milliardär der Welt ist ein 19-jähriger Deutscher
21.04.2025

In der Regel dauert es viele Jahre, oft Jahrzehnte, bis Menschen ein Milliardenvermögen aufbauen – meist durch harte Arbeit,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalbeschaffung: So erkennen Sie Lügen im Vorstellungsgespräch
21.04.2025

Fast jeder vierte Bewerber schummelt im Lebenslauf oder beim Vorstellungsgespräch – die Dunkelziffer könnte noch höher sein....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU investiert Milliarden in eigene KI-Gigafabriken: Brüssel will Abhängigkeit von US-Datenmonopolen beenden
21.04.2025

Die Europäische Kommission plant eine industriepolitische Offensive von historischer Dimension: Mit bis zu 20 Milliarden Euro sollen...

DWN
Politik
Politik Tech-Milliardäre planen libertäre Parallelstadt – und haben Grönland im Visier
21.04.2025

US-Tech-Milliardäre planen eine eigene Stadt – mit Grönland als möglichem Standort. Hinter dem Projekt stehen Namen wie Peter Thiel...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lohntransparenz: geheimes Gehalt - das letzte große Tabu?
21.04.2025

Ein dänischer Berater teilt sein Gehalt auf LinkedIn – und löst eine Welle an Reaktionen aus. Warum bleibt das Thema Gehalt in Europa...

DWN
Panorama
Panorama Die bestbezahlten Bank-CEOs in Europa: Auf der Liste steht ein Deutscher
21.04.2025

Im Jahr 2024 war Sergio Ermotti, CEO von UBS, der bestbezahlte Bank-CEO Europas mit einem Gesamteinkommen von 15,6 Millionen Euro. Auf der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine-Krieg: Frieden zwischen Ukraine und Russland kann neue Aktienrallye in Europa auslösen
20.04.2025

Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas leidet in besonderem Maße unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Hohe...