Seit 1945 bietet das weltweit anerkannte Schweizer Logistik-Unternehmen ViaMat seinen Kunden die sichere Lagerung von Edelmetallen. Es verfügt nicht nur in der Schweiz über Tresore, sondern auch etwa in Hong Kong oder Dubai, berichtet Sovereign Man. Nun stellt ViaMat für seine US-Kunden die Goldlagerung ein.
Das Schweizer Unternehmen macht einen großen Teil seiner Geschäfte mit den USA. Doch diese Geschäfte sind mit einem enormen und wachsenden Bürokratie-Aufwand verbunden. Das US-Steuerrecht für das Ausland (Fatca), dessen Umsetzung von der Schweiz unterstützt wird, erstreckt sich über viele hundert Seiten. Die mit Fatca einhergehenden Kosten und Risiken sind für das Schweizer Traditionsunternehmen einfach zu groß geworden.
In einem Brief an seine US-Kunden, die die Lagerung von Goldbarren durch ViaMat in Anspruch nehmen, schreibt das Unternehmen: „Via Mat International ist zu der Entscheidung gelangt, diese Dienstleistung an den Tresoren außerhalb der USA für Privatkunden mit einer potentiellen US-Steuerpflicht einzustellen.“
Die Goldlagerung für Amerikaner wird Mitte dieses Jahres eingestellt. Bis Ende April müssen die US-Kunden von ViaMat dem Unternehmen mitteilen, wohin dann ihr Gold geliefert werden soll. Doch nicht nur die direkten Kunden des Schweizer Unternehmens sind von dessen Entscheidung betroffen.
Zu den Kunden von ViaMat gehören nämlich nicht nur Privatbürger und die größten Goldminen der Welt, sondern auch große Dienstleister wie Gold Money oder Bullion Vault, die für ihre Kunden die Lagerung und den Handel mit Gold und Silber organisieren. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Entscheidung von ViaMat auch auf die Partnerunternehmen auswirkt. Viele US-Bürger werden ihr Gold aus der Schweiz abziehen und in andere Teile der Welt schaffen.
In Zeiten der Krise bietet das Gold dem Sparer eine wichtige Alternative zu den Papierwährungen. Denn diese wurden in den letzten Jahren durch die Zentralbanken der Welt stark inflationiert. Für Sparer hat sich daraus das Problem ergeben, dass ihr Erspartes auf dem Bankkonto immer weniger wert ist, denn gleichzeitig sind die Zinsen historisch niedrig.
Für US-Bürger ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie ihr Gold außerhalb der USA lagern. Denn die Ereignisse des Jahres 1933 sind ihnen noch immer eine deutliche Warnung. Damals untersagte die US-Regierung ihren Bürgern den Besitz von Gold. Münzen, Barren und Zertifikate mussten dem Staat zu einem Festpreis verkauft werden. Und wer sein Gold nicht freiwillig hergab, der wurde enteignet. Die Behörden durchsuchten auch Tresore und Schließfächer, allerdings nur in den USA.