Der ehemalige Hedgefonds-Manager Florian Homm soll Betrug bei Wertpapier-Geschäften in Millionenhöhe begangen haben. Er war fünf Jahre lang auf der Flucht. Nun wurde der 53-jährige von der italienischen Polizei in Florenz festgenommen, während er mit seiner Ex-Frau und seinem Sohn die Uffizien besuchte. Dies berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Homm soll nun an die USA ausgeliefert werden.
Homm stammt aus Oberursel und ist in Deutschland im Sport-, Telekom- und Kultur-Bereich kein Unbekannter: Er trat als Retter von Borussia Dortmund auf, sorgte bei Freenet für Unruhe und brachte den Radiop-Sender Klassik Radio an die Börse: Dieses Investment zeigt beispielhaft, wie Homm agierte: Der Kurs schnellte kurz nach dem Börsengang in die Höhe, auch 2006 gab es noch einmal einen Höhenflug, dann war Homm weg. Hute dümpelt der Kurs unter dem Ausgabewert. Wer also langfristig in den einzigen privaten deutschen Klassik-Sender investierte, musste Verluste einstecken. Ein nicht untypisches Schicksal für Kleinaktionäre, die dem Börsen-Prospekt vertrauen.
Die US-Börsenaufsicht SEC macht den Manager für Verluste von Investoren der Hedgefonds-Gesellschaft Absolute Capital Management (ACMH) in Höhe von 200 Millionen Dollar verantwortlich, berichtet Bloomberg. Homm und seine Mittäter hingegen sollen mit den Manipulationen mehr als 53 Millionen Dollar verdient haben. Sie sollen den Wert von eigentlich wertlosen Aktien künstlich in die Höhe getrieben haben.
Homm weist die Vorwürfe zurück. Er habe stets mit gutem Gewissen gehandelt. Sein Job habe darin bestanden, „den Wert der relevanten ACMH-Fonds zu erhöhen zum Vorteil der Investoren des ACMH-Fonds“, zitiert Bloomberg ein Statement des Managers. Im Februar hatte Homm versucht, eine Abweisung der Klage zu bewirken. Er argumentierte, dass die US-Behörden nicht zuständig seien, da er im Ausland gehandelt habe.