Deutschland

Hedge Fonds-Manager Florian Homm in Florenz verhaftet

Die italienische Polizei nahm den deutschen Investor Florian Homm in Florenz fest. Ihm wird vorgeworfen, Investoren um 200 Millionen Dollar gebracht zu haben.
10.03.2013 22:03
Lesezeit: 1 min

Der ehemalige Hedgefonds-Manager Florian Homm soll Betrug bei Wertpapier-Geschäften in Millionenhöhe begangen haben. Er war fünf Jahre lang auf der Flucht. Nun wurde der 53-jährige von der italienischen Polizei in Florenz festgenommen, während er mit seiner Ex-Frau und seinem Sohn die Uffizien besuchte. Dies berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Homm soll nun an die USA ausgeliefert werden.

Homm stammt aus Oberursel und ist in Deutschland im Sport-, Telekom- und Kultur-Bereich kein Unbekannter: Er trat als Retter von Borussia Dortmund auf, sorgte bei Freenet für Unruhe und brachte den Radiop-Sender Klassik Radio an die Börse: Dieses Investment zeigt beispielhaft, wie Homm agierte: Der Kurs schnellte kurz nach dem Börsengang in die Höhe, auch 2006 gab es noch einmal einen Höhenflug, dann war Homm weg. Hute dümpelt der Kurs unter dem Ausgabewert. Wer also langfristig in den einzigen privaten deutschen Klassik-Sender investierte, musste Verluste einstecken. Ein nicht untypisches Schicksal für Kleinaktionäre, die dem Börsen-Prospekt vertrauen.

Die US-Börsenaufsicht SEC macht den Manager für Verluste von Investoren der Hedgefonds-Gesellschaft Absolute Capital Management (ACMH) in Höhe von 200 Millionen Dollar verantwortlich, berichtet Bloomberg. Homm und seine Mittäter hingegen sollen mit den Manipulationen mehr als 53 Millionen Dollar verdient haben. Sie sollen den Wert von eigentlich wertlosen Aktien künstlich in die Höhe getrieben haben.

Homm weist die Vorwürfe zurück. Er habe stets mit gutem Gewissen gehandelt. Sein Job habe darin bestanden, „den Wert der relevanten ACMH-Fonds zu erhöhen zum Vorteil der Investoren des ACMH-Fonds“, zitiert Bloomberg ein Statement des Managers. Im Februar hatte Homm versucht, eine Abweisung der Klage zu bewirken. Er argumentierte, dass die US-Behörden nicht zuständig seien, da er im Ausland gehandelt habe.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Friedensforschungsinstitut Sipri: Weltweite Militärausgaben erreichen neues Rekordhoch
28.04.2025

Die weltweiten Militärausgaben haben 2024 erneut ein Rekordhoch erreicht. Laut dem Friedensforschungsinstitut Sipri summierten sich die...

DWN
Politik
Politik Neue Bundesregierung: Union stellt Personal für Ministerposten vor
28.04.2025

Rund eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler der neuen Bundesregierung wollen CDU und CSU ihre Besetzung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der Seeweg kann zur neuen Umweltroute werden – so sieht das neue Klimapaket aus
28.04.2025

Die internationale Schifffahrt galt lange als Klimasünder mit Sonderstatus. Nun ändert sich das grundlegend: Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen „Hart arbeiten – das ist alles“: Wie Nvidia zum Börsenliebling wurde
28.04.2025

Vom Tellerwäscher zum Tech-Tycoon – wie Jensen Huang mit eiserner Disziplin Nvidia zur KI-Supermacht machte und nun gegen die Schatten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Teslas versteckter Goldesel wankt – Emissionsrechte geraten ins Visier des Boykotts
27.04.2025

Teslas Einnahmequelle aus dem Emissionshandel schrumpft durch sinkende Verkaufszahlen, politische Boykotte und steigende Konkurrenz.

DWN
Finanzen
Finanzen Geldpolitik ohne Zentralbank: Wie Solana über Inflation abstimmen lässt
27.04.2025

Ohne Leitzins, aber mit Weitblick: Die Solana-Community entscheidet selbst über Inflation und Ertragsverteilung. Zwei aktuelle...

DWN
Technologie
Technologie Gesundheit wird Geschäft: Apple verkauft mit der Apple Watch Hoffnung – nicht nur Technologie
27.04.2025

Die Apple Watch feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Doch unter dem glänzenden Aluminium-Gehäuse der meistverkauften Smartwatch der Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Werbungskosten: Das alles können Sie von der Steuer absetzen
27.04.2025

Werbungskosten sind ein großer Hebel, um bei der Steuererklärung richtig Geld zu sparen. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, was alles...