Finanzen

Lebensversicherungen: Die beste Methode Geld zu verbrennen

Lesezeit: 1 min
08.05.2013 12:51
Die EZB-Maßnahmen zeigen vor allem bei den deutschen Sparern erste Wirkungen. Milliarden Verluste machen die Deutschen derzeit, wenn sie ihr Geld in Lebensversicherungen investieren. Schuld sind die niedrigen Zinsen, die die Inflation nicht einmal ausgleichen können.
Lebensversicherungen: Die beste Methode Geld zu verbrennen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die niedrigen Zinsen, die die Banken derzeit bezahlen, lassen das Geld der deutschen Sparer verpuffen. Die EZB-Entscheidung, den Leitzins zu senken, bedroht die Altersvorsorge massiv. Effektiv werden mit Lebensversicherungen derzeit nur Verluste gemacht. Die private Altersvorsorge ist bedroht. Ausgerechnet das Standbein, das aufgrund des gescheiterten Rentensystems in Deutschland immer wichtiger geworden ist.

Billiges Geld von der EZB hilft den Banken bei immer größeren Spekulationen, schaden jedoch dem deutschen Sparer. Bereits vor der Senkung des Leitzins durch die EZB warnte die Deutsche Versicherungswirtschaft vor massiven Auswirkungen für die Altersvorsorge (hier). Vier Milliarden Verlust hätten die Anleger in Lebensversicherungen bereits im vergangenen Jahr gemacht.

Wie genau sich diese Verluste manifestieren, zeigt ein Rechenbeispiel. Wer in den vergangenen 30 Jahren jährlich 1.200 Euro in eine Lebensversicherung eingezahlt hat, würde heute 20.000 Euro weniger erhalten als noch vor etwa zwölf Jahren: 85.000 Euro. Beginnen junge Leute erst heute mit einer derartigen Altersvorsorge, werden es in 30 Jahren sogar nur mehr 62.000 Euro sein, so Die Welt.

Viele Sparer nutzen die eingezahlte Lebensversicherung, um sich später damit die Rente aufzubessern. Angesichts des angeschlagenen Rentensystems in Deutschland eigentlich eine gute Wahl. Doch die Niedrig-Zinspolitik macht diese Rechnung nun kaputt. Denn die gezahlten Zinsen können noch nicht einmal die Inflation ausgleichen, wie Niels Nauhauser, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, dem DLF erläutert:

Teilweise wurden sechs, sieben, acht Prozent noch erzielt, das ist allerdings schon sehr lange her, in den letzten Jahren konnte man hier nur noch zwei oder drei Prozent erzielen. Und diese hohen Zinssätze können Sie heute nur noch bezahlen, weil sie eben viele Anlagen in der Vergangenheit schon gekauft haben und hier noch über entsprechende Reserven verfügen, die sie jetzt an ihre Kunden ausschütten. Und das ist klar, wenn der Zinstrend so weiter anhält, wie er jetzt ist, das heißt, für sichere Anlagen gibt es nicht viel mehr als ein Prozent, dann ist auch der Abwärtstrend bei der Lebens- und Rentenversicherung schon vorgezeichnet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...