Politik

Portugal: Euro-Austritt wird zum Bestseller-Buch

Lesezeit: 1 min
04.06.2013 02:02
Das Buch „Warum wir aus dem Euro austreten sollen“ von dem Portugiesen João Ferreira do Amaral steht derzeit an der Spitze der Bestseller-Listen Portugals. Das Land brauche eine Währung, die die Wettbewerbsfähigkeit wider spiegele, schreibt er in seinem Buch. Ein geordneter Austritt aus dem Euro sei notwendig.
Portugal: Euro-Austritt wird zum Bestseller-Buch

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Unzufriedenheit der Portugiesen über die harten Sparmaßnahmen zeigt sich derzeit ganz deutlich am portugiesischen Büchermarkt. Seit Wochen führt ein eurokritisches Buch die Bestseller-Listen der Sachbücher an. João Ferreira do Amarals Buch „Warum wir aus dem Euro austreten sollen“ ist heiß begehrt.

Der Ökonom vertritt in seinem Buch die Ansicht, dass Portugal die gemeinsame Währungsunion verlassen könnte. Die Einführung des Euro habe in Portugals Wirtschaft ein großes Ungleichgewicht gebracht. Die Investitionen seien in die falsche Produktion geflossen, zitiert der DLF den Ökonomen:

„Das hat dazu geführt, dass sich unser Industrieanteil auf nur 13 Prozent der Wirtschaftsleistung reduziert hat. Und es wird noch schlimmer werden. Wir brauchen deshalb eine Währung, die unsere Wettbewerbsfähigkeit widerspiegelt. Und unsere Wettbewerbsfähigkeit ist gering.“

Die derzeitige Situation im Land – die Rezession, die Arbeitslosigkeit und die zu geringen Renten – sei eine Folge dieser damaligen Politik. „Die Verarmungsstrategie geht weiter, solange wir kein produzierendes Gewerbe haben, das dem Druck von außen standhält“, so João Ferreira do Amaral. Darüber hinaus müsste sich Portugal aber nach einem Austritt aus dem Euro viel stärker von Europa weg,  hin zu anderen Teilen der Welt, wie Angola oder Brasilien, orientieren.

Einen Einfluss auf die Politik der portugiesischen Regierung rechnet sich João Ferreira do Amaral mit seinem Buch jedoch nicht aus: „Natürlich kann kein Politiker sich für einen Euro-Austritt stark machen“. Doch „Wirtschaftswissenschaftler wie ich, die über keine politische Autorität verfügen, sollten sich die Frage stellen.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohl-Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...

DWN
Politik
Politik Friedrich Merz bleibt Parteichef: CDU zur sofortigen Regierungsübernahme bereit
06.05.2024

Die CDU trifft sich zum dreitägigen Bundesparteitag in Berlin. Es geht um die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms der Union und auch...

DWN
Politik
Politik Scholz zu Besuch in Litauen: „Jeden Zentimeter ihres Territoriums verteidigen"
06.05.2024

Mit der anlaufenden Stationierung einer gefechtsbereiten Brigade an der Nato-Ostflanke geht Deutschland im Bündnis voran. Der...

DWN
Politik
Politik Über Fidschi nach Down under: Annalena Baerbock an der Frontlinie der Klimakrise
06.05.2024

Sie zählen zu den kleinsten Klimasündern, haben aber am stärksten unter den Folgen der Erderwärmung zu leiden. Baerbock ist um die...

DWN
Technologie
Technologie Sprunginnovation: In der Lausitz wird das größte Höhenwindrad der Welt errichtet
06.05.2024

Die Sache klingt zunächst irgendwie tragisch. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen versucht, in der Lausitz in 365 Metern Höhenwinde...

DWN
Politik
Politik Verstöße gegen EU-Werte: Kommission will Verfahren gegen Polen beenden
06.05.2024

Die EU-Kommission will das Artikel-7-Verfahren gegen Polen beenden. Es war wegen etwaiger Verstöße gegen die Werte der Europäischen...