Politik

Portugal-Bonds: JP Morgan sieht Crash-Gefahr

Nach dem Rücktritt des Finanzministers tritt nun auch Außenminister Paulo Portas zurück. Die portugiesische Regierung wackelt. Investment-Bank JP Morgan warnt vor einem Crash bei portugiesischen Staatsanleihen.
03.07.2013 00:45
Lesezeit: 1 min

Die Regierung in Portugal droht sich aufzulösen. Außenminister Paulo Portas hat seinem Regierungs-Chef den Rücken gekehrt. Er verlässt das Parlament aus Gewissensgründen, weil er den Kurs Coelhos nicht mehr mittragen will. Damit tritt nach Finanzminister Vitor Gaspar bereits der zweite Minister binnen eines Tages zurück.

Premierminister Coelho hat als Nachfolger für Finanzminister Vitor Gaspar die derzeitige Schatzmeisterin Maria Luis Albuquerque nominiert (mehr hier). Er habe „sich dazu entschieden, den Pfad der bloßen Kontinuität im Finanzministerium weiter zu verfolgen“, sagte der zurückgetretene Außenminister Portas einem Bericht von Zero Hedge zufolge. „Ich respektiere das, bin aber dagegen“, begründet er seinen Rücktritt.

Unterdessen beobachtet die Investmentbank JP Morgan ein erhöhtes Risiko bei portugiesischen Staatsanleihen. Die Zinsen für Staatsanleihen stiegen infolge der politischen Unsicherheiten auf den höchsten Stand seit zehn Monaten (siehe Grafik). JP Morgan nannte die Entwicklungen an den Finanzmärkten „besorgniserregend“.

Der Rücktritt des Finanzministers öffnete ein Fenster für einen möglichen Wandel in der Wirtschafts- und Fiskalpolitik Portugals. Mit der Ernennung der Stellvertreterin Albuquerque als Nachfolgerin Coelho er diese Möglichkeit jedoch wieder zunichte gemacht, so die Einordnung von JP Morgan.

Das Risiko für Neuwahlen steige nach Ansicht der Finanz-Experten. Sollte sich die Koalitionspartei CDS-PP ganz aus der Regierung verabschieden, muss die Koalition neu ausgehandelt oder Neuwahlen ausgerufen werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...