Politik

Snowden befragt Putin im TV zur Überwachung in Russland

Lesezeit: 1 min
17.04.2014 18:04
In einer TV-Fragestunde für sein Volk ließ Präsident Putin auch den früheren NSA-Agenten Edward Snowden zu Wort kommen. Dieser fragte, ob auch Russland im großen Stil Daten seiner Bürger sammelt. Putin verneinte dies. Die russischen Geheimdienste hätten nicht die Mittel dazu und würden zudem streng kontrolliert.
Snowden befragt Putin im TV zur Überwachung in Russland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bei seiner regelmäßigen TV-Fragerunde ließ Russlands Präsident Putin auch den Ex-US-Geheimdienstler Edward Snowden eine Frage stellen und antwortete mit einem Seitenhieb auf die USA.

Mehrere Stunden lang hatte Russlands Präsident Wladimir Putin in einer im Fernsehen übertragenen Fragestunde zu den Themen Ukraine-Krise und Krim gesprochen. Dann kam das Thema auf das Verhältnis zu den USA. Putin ließ einen ganz besonderen Zuschauer zu Wort, oder besser zu einer Frage kommen: Den ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden.

Der fragte per Zuschaltung, ob auch Russland - wie die USA - die Daten von Millionen von Menschen abgreife:

Fängt auch Russland die Kommunikation von Millionen Menschen ab und speichert oder analysiert sie auf irgendeine Art? Und glauben Sie, dass die Modernisierung von Geheimdienst - oder Strafverfolgungsbehörden bei ihren Untersuchungen es rechtfertigt, ganze Gesellschaften anstelle Einzelner unter Verdacht zu stellen?“

Putin sagte:

„Lieber Herr Snowden, Sie waren ein Agent und ich hatte in der Vergangenheit auch etwas mit Geheimdiensten zu tun. Also können wir uns wie Profis austauschen. Solche massenhafte, wahllose Ausspähung erlauben wir uns selbstverständlich nicht und ich hoffe sehr, das wird auch in Zukunft so bleiben.“

„Wir haben nicht die technischen oder finanziellen Mittel, verglichen mit den Vereinigten Staaten. Aber das Wichtigste ist, dass unsere Geheimdienste Gott sei Dank unter strenger Kontrolle des Staates und der Gesellschaft stehen und ihre Aktivitäten gesetzlich geregelt sind.“

Die USA seien für den Vertrauensverlust zwischen ihnen und Russland verantwortlich, unter anderem wegen der NSA-Spähaffäre, so Putin. Er wolle die Zusammenarbeit mit den USA aber wieder verbessern. Dazu sei es notwendig, dass die USA die Interessen anderer und internationales Recht respektierten.

Russland hat Snowden Asyl gewährt. Er lebt an einem geheimen Ort in Moskau.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...