Politik

Iran bereitet sich auf See-Schlacht im Persischen Golf vor

Der Iran bereitet sich auf eine Seeschlacht gegen die USA vor. Die Präsenz der Amerikaner im Persischen Golf wird als existenzielle Bedrohung angesehen. Im Notfall möchte der Iran Schnell-Boote mit Anti-Schiffs-Raketen gegen US-Schiffe einsetzen.
05.07.2014 01:33
Lesezeit: 1 min

Offenbar bereitet sich der Iran auf eine Seeschlacht im Persischen Golf vor. Die amerikanischen Militär-Stützpunkte und Flugzeugträger in der Region werden als Bedrohung angesehen. Teheran ist entschlossen, die Schiffe der US-Navy im Ernstfall anzugreifen.

„Sie können sich nicht im Meer verstecken. Der Nahe Osten, der Persische Golf, der Golf von Oman und die Straße von Hormus werden von uns überwacht“, zitierte Times of Israel den Befehlshaber der Marine der iranischen Revolutions-Garden, Admiral Ali Fadawi, im Februar. Sollte die Situation eskalieren, würden die Amerikaner ihre Marine-Besatzung von 5.000 Mann auf dem Grund des Meeres wiederfinden.

Nach Angaben des US-Amts für Marinenachrichtendienstliche Angelegenheiten (ONI) setzt der Iran auf eine „Guerilla-Taktik“ auf dem Meer. Mit Anti-Schiffs-Raketen ausgestattete Schnell-Boote sollen den faktisch stärkeren Gegner übertrumpfen. Doch gemäß dieser Strategie müssen die iranischen Boote auch zahlenmäßig überlegen sein.

Der Militär-Analyst vom Washington Institute for Near East Policy, Michael Eisenstadt, nennt diesen Ansatz „Schwarm-Taktik“. Langfristig würde der Iran die USA im Rahmen einer Seeschlacht vielleicht nicht besiegen. Doch der Iran wolle der Welt zeigen, dass keine Aggression ungestraft bleibt. „Wenn ihr uns angreift, werdet ihr einen hohen Preis bezahlen. So lautet das Credo“, zitiert die Washington Post Eisenstadt.

Tatsächlich hat der Iran zwischen 2010 und 2013 hauptsächlich Anti-Schiffs-Raketen bestellt. Hauptlieferant war China. Doch der aktuelle Status der Lieferungen ist aufgrund des UN-Embargos unbekannt. Zudem wurden einige Anti-Panzer-Raketen an Russland in Auftrag gegeben oder geliefert. Weißrussland belieferte den Iran mit einem Luftraum-Überwachungs-Radar. Das geht aus der Datenbank des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) hervor.

Doch jedwede Eskalation im Persischen Golf würde zu einer weltweiten Öl-Krise führen. Die Folgen für die Weltwirtschaft wären verheerend (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Rundfunkbeitrag: Was sich ändert – und was passiert, wenn man nicht zahlt
16.06.2025

Der Rundfunkbeitrag sorgt regelmäßig für Ärger – sei es wegen der Pflichtzahlung oder neuer Regeln. Millionen Bürger sind betroffen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Warum zum Teufel investieren Unternehmen nicht mehr?
16.06.2025

Warum investieren Unternehmen nicht mehr – obwohl das Geld billig ist und die Gewinne sprudeln? Dieser Artikel geht der...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel in Kanada: Trump konfrontiert Verbündete mit Nahost-Konflikt und Zollandrohungen
16.06.2025

Trump kehrt auf die globale Bühne zurück – mit Zollandrohungen, Lob für Israels Angriffe auf den Iran und Konflikten mit G7-Partnern....

DWN
Politik
Politik Friedensforschungsinstitut Sipri: Wettrüsten um Atomwaffen nimmt wieder Fahrt auf
16.06.2025

Das weltweite Wettrüsten um Atomwaffen nimmt wieder Fahrt auf. Neue Zahlen und Entwicklungen zeigen besorgniserregende Trends. Können...

DWN
Politik
Politik Deutschlandticket: Finanzierungsprobleme sorgen erneut für Verunsicherung
16.06.2025

Das Deutschlandticket steht erneut auf der Kippe. Bund und Länder streiten über die Finanzierung. Bleibt der Preis stabil oder droht das...

DWN
Politik
Politik Schwere Verluste für Irans Regime – Angriffswelle auf Israel
16.06.2025

Israel setzt im eskalierenden Konflikt mit dem Iran gezielte Luftschläge – unter anderem auf strategische Atomanlagen. Auch Irans...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europe 50: Nachhaltige Unternehmen wachsen doppelt so schnell
16.06.2025

Nachhaltigkeit zahlt sich aus: Europas grünste Unternehmen wachsen doppelt so schnell wie ihre Mitbewerber, das zeigt die neue Liste...

DWN
Finanzen
Finanzen Rendite oder Risiko: Warum Anleger heutzutage mehr Angst als Ahnung haben
16.06.2025

Finanzprofis fordern Rekordrenditen, doch die Börse liefert seit Jahren mehr als verlangt. Haben Investoren den Bezug zur Realität...