Technologie

Ferngesteuertes Schiff wird Landeplatz für Raketen

Träger-Raketen sollen künftig wiederverwendbar werden. Statt wie bisher nach der Lieferung der Raumkapsel ins Weltall zu verbrennen, könnten sie auf einem Raketenträger im Meer landen. Die private Raumfahrtfirma SpaceX will dazu ferngesteuerte Schiffe nutzen.
02.12.2014 10:11
Lesezeit: 1 min

Träger-Raketen sollen künftig wiederverwertbar werden: Statt wie bisher nach der Lieferung der Raumkapsel ins Weltall zu verbrennen, könnten sie auf einem Landeplatz im Meer landen.

Die private Raumfahrtfirma SpaceX will diese „Raketenträger“ nutzen, um die Falcon9 Rockets wieder sicher auf die Erde zurückzubringen. Der erste Landeversuch ist für den 16. Dezember geplant.  SpaceX-Gründer Elon Musk twitterte jetzt ein erstes Foto des Landeplatzes.

Die Landung soll auf einem Drohnen-Schiff erfolgen, dass sich auf bei schwierigen Wetterbedingen auf offener See automatisch selbst stabilisiert. Dafür hat es umfunktionierte Triebwerke einer Ölbohrinsel eingebaut.

Vor SpaceX wurden Trägerraketen nur einmalig für den Transport von Raumkapseln ins All genutzt.  Nach der Beförderung  ihrer Ladung  verbrannten sie einfach beim Wiedereintritt in die Atmosphäre oder stürzten ins Meer.

Die Zerstörung der teuren Trägerraketen stellt jedoch ein wirtschaftliches Problem für den Weltraum-Tourismus dar. „Wir könnten Personen und Fracht nicht so schnell und einfach transportieren, wenn wir Flugzeuge nach jedem Flug zerstört würden, also wieso sollte die Zukunft der Weltraum-Reisen von Raumschiffen abhängen, die nur ein einziges Mal benutz werden?“ fragt TechCrunch.

Technologie-Guru Elon Musk arbeitet daher an einem Raketen-Recycling. Die Falcon-Rakete ist der untere, längere zylinderförmige Teil der Rakete. Er ragt 14 Stockwerke hoch und enthält den Treibstoff, der den enormen Schub generiert, um den oberen Teil der Rakete ins All zu befördern. Ist der Treibstoff aufgebraucht, fällt die Rakete einfach ab und zurück auf die Erde.

Diese Rakete zu bauen kostet jedes Mal 300 Millionen Dollar, sie zu starten weitere 61 Millionen Dollar. Um sie zu retten und wieder zu verwenden, hat SpaceX die Raketen mit Triebwerken ausgestattet, die zünden, sobald die Rakete Richtung Erde fällt. Die Triebwerke bremsen die Fallgeschwindigkeit und halten die Rakete in einer aufrechten Position, die eine weiche Landung auf dem Meer ermöglicht.

Der erste Versuch, eine Rakete auf einem Schiff zu landen, scheiterte im April an den stürmischen Wellen auf dem Meer. Ein leichter Aufsetzer an der Seite reichte aus, um die Hülle der Rakete zu beschädigen und somit  eine Wiederverwendung zu verhindern.

Bei weiteren Versuchen, die Raketen steuerbar zu machen, fügte SpaceX ausfahrbare Füße hinzu, später kamen Überschall-Gitter-Flossen hinzu, auch X-Wings genannt, hinzu. Die rotierenden Flossen sollen die Rakete bei der Landung steuerbar machen. Die ferngesteuerte Schiffsplattform soll nun die nötige Stabilität liefern. Ist die Landung erfolgreich, werde die Rakete auf dem Schiff wieder betankt und für einen weiteren Start aufs Festland transportiert.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Israel Iran Konflikt: Trump signalisiert Unterstützung für Machtwechsel im Iran
23.06.2025

US-Präsident Donald Trump deutet nach den Bombardierungen der Atomanlagen im Iran durch das US-Militär Unterstützung für einen Wechsel...

DWN
Technologie
Technologie Mensch und Maschine: Die Zukunft der Cyberabwehr
23.06.2025

Cyberangriffe werden raffinierter, herkömmliche Schutzmechanismen reichen nicht mehr aus. Moderne Sicherheitszentren setzen daher auf eine...

DWN
Immobilien
Immobilien Miete bald unbezahlbar? Mehr als die Hälfte des Gehalts für die Miete
23.06.2025

Als Mieter müssen viele Menschen mittlerweile mehr als die Hälfte ihres Einkommens für ihre Bleibe bezahlen. Wie eine repräsentative...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrpflicht in Deutschland: Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
22.06.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau: Deutsche Industrie verliert in nur einem Jahr 100.000 Arbeitsplätze
22.06.2025

Die desaströse Wirtschaftspolitik der letzten Jahre führt in der Konsequenz zu immer mehr Stellenabbau in der deutschen Industrie. Vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardenschwere Anleger schwenken um: Keine Rezession in Sicht
22.06.2025

Milliardenschwere Fondsmanager halten eine globale Rezession inzwischen für höchst unwahrscheinlich. Dennoch dominieren Unsicherheit und...

DWN
Immobilien
Immobilien Hamburger Westfield-Überseequartier: Ist das die Renaissance der Shopping-Malls?
22.06.2025

In Hamburg hat ein gigantisches Einkaufszentrum auf 419.000 Quadratmetern eröffnet. Ein Tor, wer dabei nur an Shopping denkt. Der...

DWN
Finanzen
Finanzen Home Bias: Warum Anleger oft falsch investieren
22.06.2025

Home Bias ist die Neigung von Anlegern, im eigenen Land oder Währungsraum zu investieren. Immer wieder wird gesagt, dass deutschen...