Gemischtes

Dobrindt plant Autobahn-Teststrecke für selbstfahrende Pkw

Verkehrsminister Dobrindt will eine Teststrecke für selbstfahrende Autos auf der A9 in Bayern einrichten. Noch in diesem Jahr soll mit den Vorbereitungen begonnen werden. Baden-Württemberg hat daraufhin eine eigene Teststrecke auf der A81 angeboten.
26.01.2015 16:46
Lesezeit: 1 min

Der Bund will die Entwicklung selbstfahrender Autos vorantreiben und plant eine erste Teststrecke auf einer deutschen Autobahn. Auf der Autobahn 9 starten wir das Pilotprojekt Digitales Testfeld Autobahn“, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt der FAZ. Erste Maßnahmen dort sollten dieses Jahr starten. Viele Autohersteller arbeiten seit Jahren am sogenannten autonomen Fahren. Neben technischen Fragen machen aber Haftungs- und Genehmigungsprobleme das Thema kompliziert.

Deutschland ist etwa an das Wiener Übereinkommen für den Straßenverkehr gebunden, das Autofahren ohne Fahrer bislang nicht zulässt. Unter besonderen Auflagen sind Tests zum autonomen Fahren in Deutschland aber bereits möglich.

In der Branche kam die Ankündigung gut an: „Wir müssen irgendwann beginnen“, sagte Daimler-Nutzfahrzeugvorstand Wolfgang Bernhard. Bislang hatte er für das Jahr 2020 Tests selbstfahrender Lkw außerhalb von Testgeländen geplant. Ob das dank einer möglichen Teststrecke früher möglich wäre, ließ er allerdings offen.

Auch BMW begrüßte die Pläne von Dobrindt. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um diese innovative Technologie voranzutreiben“, sagte ein Sprecher. Der Münchner Autobauer testet seit Jahren entsprechende Autos auch auf der A9 und bietet wie andere Hersteller inzwischen auch Fahrzeuge mit teilautomatisierten Funktionen wie etwa einem Stauassistenten, der den Fahrer im Stop-And-Go-Verkehr entlastet. Auch Autos, die eigenständig Einparken gibt es bereits seit längerem.

Die Teststrecke auf der A9 soll nach Worten Dobrindts so ausgerüstet werden, dass dort die Kommunikation nicht nur zwischen den Testfahrzeugen, sondern auch zwischen Sensoren an der Straße und den Autos möglich ist, etwa bei der Übermittlung von Daten zur Verkehrslage oder zum Wetter. „Dort werden also Fahrzeuge mit Assistenzsystemen und später auch voll automatisierte Fahrzeuge fahren können“, sagte Dobrindt. „Die deutsche Autoindustrie wird auch beim digitalen Auto Weltspitze sein können.“

Doch nicht nur in Bayern soll getestet werden. Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid machte sich dafür stark. Was in Bayern funktioniere, müsse auch in Baden-Württemberg möglich sein, sagte Schmid am Montag nach einem Treffen mit Vertretern aus der Nutzfahrzeugbranche. Natürlich könne das die Landesregierung aber nicht allein entscheiden. Von den topographischen Gegebenheiten sei in Baden-Württemberg die Autobahn A81 attraktiv, die von Würzburg bis zum Bodensee reicht sagte er.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...