Die jährliche Inflationsrate der Ukraine könnte aufgrund der IWF-Forderungen nach Preiserhöhungen bei der Erdgas-Versorgung auf 26 Prozent steigen. Diese Einschätzung wurde am Donnerstag im Rahmen einer Sitzung der Notenbank-Chefin Valeria Gontarewa und einer Experten-Organisation getroffen.
„Die Inflationsrate für den Staatshaushalt, die durch das Finanzministerium mit 13 Prozent berechnet wurde, entbehrt jeglicher Grundlage. Die Inflationsprognose der Notenbank von 17 Prozent ist realistischer. Doch auch diese lässt den Anstieg der Versorgungs-Raten unberücksichtigt. Diese ist bei neun Prozent anzusetzen, was uns zu den 26 Prozent führt“, zitiert Ukrinform den Analysten der Bürger-Initiative für Reformen „The Reanimation Package of Reforms“.
Der IWF hat sich mit der Ukraine über einen Kredit in Höhe von 17,5 Milliarden Dollar geeinigt. Mit weiteren Geldern aus der EU und einzelnen Ländern, könnte sich die Gesamtsumme der Kredite auf 40 Milliarden Dollar belaufen.
Für die ukrainischen Bürger kommt erschwerend hinzu, dass die Regierung im aktuellen Jahr deutliche Einschnitte im Sozialsystem angekündigt hat. Es gibt kein freies Mittagessen mehr für Kinder in den Schulen und für Patienten in den Krankenhäusern. Das Gesundheitswesen soll teilprivatisiert werden. Begünstigungen für Rentner werden gestrichen. Frauen sollen 10 Jahre länger arbeiten, Männer 5 Jahre. Alle Renten sollen eingefroren werden.