Politik

Russland und USA im Wettlauf um die Gunst des Iran

Lesezeit: 1 min
25.02.2015 01:18
Russland und die USA buhlen um die Gunst des Iran: Die Amerikaner sagen, ein Atom-Vertrag mit Teheran sei in greifbarer Nähe und werde der Region langfristig Frieden bringen. Moskau verhandelt mit dem Iran dagegen über den Ankauf von Flugabwehrraketen, mit denen die Verteidigung des Landes deutlich verbessert würde.
Russland und USA im Wettlauf um die Gunst des Iran

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die USA und der Iran haben am Dienstag bei den Genfer Atomverhandlungen Fortschritte gemeldet. „Wir haben Fortschritte gemacht“, zitiert The Times of Israel US-Außenminister John Kerry. Beide Seiten hätten ein gegenseitiges besseres Verständnis bei den Verhandlungen entwickelt, sagt der iranische Außenminister Mohammed Javad Zarif.

Ein Vertreter der US-Regierung sagte, dass weitere Gesprächsrunden auf der Ebene der stellvertretenden Außenminister für den kommenden Montag angesetzt sind.

Vergangene Woche hatte sich Kerry noch über „bedeutende Diskrepanzen“ bei den Gesprächen in Genf beschwert. Er drohte sogar mit einem Stopp der Verhandlungen, die am 31. März 2015 ohnehin auslaufen. Der israelische Verteidigungs-Minister Moshe Yaalon hält ein mögliches Atom-Abkommen zwischen den USA und dem Iran für gefährlich.

Die plötzliche Annäherung zwischen Washington und Teheran kommt kurz nachdem der russische Rüstungskonzern Rostec dem Iran angeboten hat, Boden-Luft-Raketen des Typs Antey-2500 zu kaufen. Unter westlichem Druck hatte Russland 2010 einen Vertrag mit dem Iran zur Lieferung von Flugabwehrraketen des Typs S-300 annulliert. Die russischen Antey-2500 sollen ein Ersatz für die S-300 sein.

Offenbar befinden sich die USA und Russland im Wettlauf um die Gunst des Iran. Beide Seiten wollen das Land politisch an sich binden. Zudem spielt der Iran im Nahen Osten eine herausgehobene Rolle und verfügt über einen großen Einfluss im Irak, im Libanon, im Jemen und in Syrien. In diesem Zusammenhang lässt sich auch der Syrien-Konflikt ohne die Einbindung Teherans als Gesprächspartner nicht lösen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen: Yen ist der große Gewinner der Bankenkrise

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise erlebt der Yen ein massives Comeback. Investoren fliehen in die japanische Währung, um ihre Felle ins...

DWN
Politik
Politik Taiwan verliert seine letzten Freunde an China

Nun hat auch Honduras seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und sich stattdessen China zugewandt. Die Luft für den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Corona: PetroChina meldet Rekord-Gewinn für 2022

Obwohl die Corona-Beschränkungen die Nachfrage nach Kraftstoffen in China dämpften, meldet der größte Ölproduzent PetroChina des...

DWN
Finanzen
Finanzen Kuwait verkauft Mercedes-Aktien für 1,4 Milliarden Euro

Kuwaits Staatsfonds hat überraschen eine riesige Summe an Mercedes-Aktien zum Verkauf auf den Markt geworfen. Dies sorgte für einen...

DWN
Deutschland
Deutschland GfK: Konsumstimmung besser, aber schwache Realeinkommen belasten

Die wieder etwas gesunkenen Energiepreise sorgen für Lichtblicke. Aber die Menschen bleiben wegen Inflation und starker realer...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutsche Staatsschulden steigen auf neues Rekordhoch

Der deutsche Staat ist so stark verschuldet wie noch nie. Hintergrund sind die massiven Kosten für den Corona-Kampf und für die...

DWN
Deutschland
Deutschland Mehr Väter gehen in Elternzeit, doch Grünen reicht das noch nicht

Die Zahl der Väter, die das Elterngeld in Anspruch nehmen, steigt. Doch eine Frau von der Hans-Böckler-Stiftung findet die Lage weiterhin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewerbeimmobilien-Risiken hoch auf der Sorgeliste von Banken

Wie hoch ist das Risiko, dass US-Gewerbeimmobilienbesitzer ihre Kredite dieses Jahr nicht zurückbezahlen? Was wäre dann der...