Finanzen

Börse: Dax schließt im Plus

Das Treffen in Riga zwischen Griechenland und der Eurogruppe hat die Gläubiger einmal mehr desillusioniert: EU-Offizielle bezeichneten Varoufakis als Amateur und Zeitverschwender. Der einzige, der noch an einen Deal glaubt, ist Varoufakis.
24.04.2015 18:18
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In der Hoffnung auf steigende Unternehmensgewinne und eine Lösung für den griechischen Schuldenstreit sind einige Anleger am Freitag wieder in die europäischen Aktienmärkte zurückgekehrt. Da bis zum Abend aber kaum Annährung zwischen der Athener Regierung und den Geldgebern zu erkennen war, gaben Dax und EuroStoxx50 einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Der deutsche Leitindex verabschiedete sich mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 11.810,85 Punkten in den Feierabend. Damit gewann er im Wochenvergleich ein Prozent. Sein europäisches Pendant legte am Freitag 0,4 Prozent zu auf 3713,96 Zähler.

Griechenland hat seinen Geldgebern bei den Verhandlungen um Reformauflagen als Gegenleistung für weitere Hilfszahlungen Entgegenkommen signalisiert. "Wir rechnen bis spätestens Juni mit einer Einigung", schrieben die Analysten der Bank Credit Suisse in einem Kommentar. Insgesamt sei die Gefahr einer Pleite des hoch verschuldeten Staates in den kommenden Wochen gering. Schließlich halte sich der Mittelmeer-Anrainer bislang finanziell über Wasser, obwohl seit Monaten keine offiziellen Hilfsgelder mehr flössen. Vor diesem Hintergrund legte der Athener Leitindex am Freitag 3,4 Prozent und der Bankenindex sogar 8,1 Prozent zu.

Für Kauflaune an den europäischen Börsen sorgte außerdem der überraschend starke Ifo-Index. Das Barometer für die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen stieg im April auf 108,6 Punkte von 107,9 Zählern. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus auf 108,4 Stellen gerechnet.

Bei den deutschen Aktienwerten sorgte der gut 20-prozentige Einbruch von Biotest für Aufsehen. Das ist der größte Tagesverlust der Unternehmensgeschichte. Ein Mittel gegen rheumatoide Arthritis hatte bei Tests nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. Sollte sich US-Partner AbbVie entscheiden, die Entwicklung des Medikamentes einzustellen, drohen der im Kleinwerte-Index SDax notierten Pharmafirma im laufenden Jahr Gewinneinbußen von bis zu 30 Millionen Euro.

Gefragt waren dagegen die Titel von HSBC und Standard Chartered, nachdem Anleger der beiden britischen Großbanken eine Verlegung der Konzernzentralen ins Ausland ins Gespräch gebracht haben. "Ein solcher Schritt würde die Belastung durch Abgaben und zusätzliche Steuern reduzieren", sagte Analyst Keith Bowman vom Brokerhaus Hargreaves Lansdown. Außerdem sei unklar, ob nach der Anfang Mai anstehenden Parlamentswahl eine neue Regierung die Regeln für die Finanzbranche verschärft. Die Titel von HSBC und Standard Chartered stiegen an der Londoner Börse in der Spitze um jeweils mehr als drei Prozent.

An der Wall Street sorgten überraschend starke Zwischenbilanzen von Amazon, Microsoft, Google und Starbucks für Auftrieb. Deren Aktien stiegen zwischen 3,5 und 14,7 Prozent und hievten den technologielastigen Nasdaq-Index auf ein 15-Jahres-Hoch von 5099,12 Punkten. Damit lag er nur noch etwa 33 Zähler unter seiner Bestmarke vom März 2000. Dow Jones und S&P 500 notierten jeweils leicht im Plus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Wohnquartiere überfordert
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...