Finanzen

Börse: Dax schließt 0,4 Prozent im Minus

Die EZB hat mitten in den Anleihe-Crash massiv zugekauft und damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Erstens den Crash durch die Käufe gestoppt, zweitens zu Konditionen gekauft, die vor einigen Wochen noch undenkbar erschienen. Damit hat die europäische Notenbank auch einen weiteren Abverkauf der Aktienmärkte verhindert.
11.05.2015 18:39
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die drohende Pleite Griechenlands und das mögliche Ausscheiden des Landes aus der Euro-Zone haben am Montag für Unruhe an den europäischen Börsen gesorgt. Der Dax verabschiedete sich mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 11.673,35 Punkten in den Feierabend. Der EuroStoxx50 verlor 0,7 Prozent auf 3.624,41 Zähler.

Vom aktuellen Treffen der Finanzminister der Eurogruppe erwarte zwar kaum jemand größere Fortschritte bei der Lösung des Schuldenstreits zwischen Griechenland und seinen Geldgebern, sagte Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus Peregrine & Black. „Aber die Leute sind sich sehr bewusst, dass Griechenland die Zeit davonläuft. Um eine Insolvenz Griechenlands zu verhindern, müssen früher oder später große Schritte in Richtung einer Einigung gemacht werden.“

Der Athener Leitindex schloss 2,5 Prozent tiefer, auch Staatsanleihen warfen Investoren aus ihren Depots. Dies trieb die Rendite der zweijährigen Titel um fast einen vollen Prozentpunkt in die Höhe auf 21,446 Prozent. Der Bund-Future rutschte um bis zu 99 Ticks auf 153,77 Zähler ab. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen, auf denen der Terminkontrakt basiert, auf 0,601 Prozent. Vor wenigen Wochen hatte sie noch bei 0,05 Prozent gelegen. US-Bonds gerieten ebenfalls unter Verkaufsdruck. Die 30-jährigen Treasuries büßten mehr als einen vollen Punkt ein und rentierten zeitweise bei 2,988 (Freitag: 2,901) Prozent. Der Euro verbilligte sich um mehr als einen halben US-Cent auf 1,1151 Dollar.

Griechenland verhandelt seit Monaten mit seinen Geldgebern um die Reformauflagen für dringend benötigte weitere Hilfen. „Auf die wichtigste Frage scheint niemand die Antwort zu kennen: 'Wie viel Geld haben die Griechen noch übrig?“, sagte Zinsstratege Peter Schaffrik von der Royal Bank of Canada.

Unter den deutschen Aktienwerten ragten im Dax Lufthansa mit einem Kursplus von 3,4 Prozent heraus. Händlern zufolge hatten die Analysten von Bank of America Merrill Lynch die Papiere der Fluggesellschaft zum Kauf empfohlen.

im Nebenwerte-Index MDax rutschten Airbus dagegen um 2,1 Prozent ab. Grund war der Absturz eines Militär-Transportflugzeugs vom Typ A400M während eines Testflugs am Wochenende. Deutschland und Großbritannien erließen daraufhin ein Startverbot für ihre A400M.

Auf europäischer Ebene rückten die Ahold und Delhaize ins Rampenlicht. Medienberichten zufolge verhandeln die beiden Supermarktketten über einen Zusammenschluss. Allerdings seien die Gespräche in einem frühen Stadium. Ahold gewannen in Amsterdam bis zu zehn und Delhaize in Brüssel zeitweise sogar 19 Prozent.

An der Wall Street verhalf die rund zwei Milliarden Dollar schwere Übernahmeofferte des Konkurrenten Noble Energy dem Öl- und Gasförderer Rosetta Resources zu einem Rekord-Kursplus von 30,5 Prozent. Noble rutschten dagegen um knapp acht Prozent ab. Die US-Indizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 pendelten in einer engen Spanne um ihren jeweiligen Freitagsschluss.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...