Die griechische Regierung rechnet offenbar mit chaotischen Zuständen im ganzen Land. Sämtliche Polizisten seien in den Dienst Berufen, berichtet der Korrespondent des Spiegel aus Athen. Zudem gebe es eine Urlaubssperre bis zum geplanten Referendum am 5. Juli. Die Polizei arbeite demnach auch an Notfall-Maßnahmen rund um Geldautomaten. Unmittelbar nach der Ankündigung der Volksabstimmung mit der Frage Ja oder Nein zu einem möglichen Sparprogramm haben sich am Samstag vor den Geldautomaten in Griechenland lange Schlangen gebildet.
Bereits am Dienstag wurde bekannt, dass sich die britische Sicherheitsfirma G4S mit einem Notfallplan zur Bargeldversorgung auf eine akute Bankenkrise in Griechenland vorbereite. Wie der zuständige Manager Andreas Paterakis Reuters mitteilte, sind Vorkehrungen für den Ernstfall getroffen worden. Darin sei geregelt, wie viel Bargeld bei Bedarf zu den jeweiligen Standorten transportiert werden müsse: "Alles, was wir planen, ist mit der Notenbank abgestimmt und von ihr abgesegnet." (Link)
Das Unternehmen hat bereits in Zypern während der Bankenkrise 2013 dafür gesorgt, dass die Bargeldversorgung nicht zusammenbrach. In Griechenland arbeitet die Firma nach eigenen Angaben bereits mit dem Großteil der Institute zusammen.
Wegen der drohenden Staatspleite räumen viele Griechen derzeit ihre Konten. Die Bargeldabhebungen in Höhe von mehr als vier Milliarden Euro in der vorigen Woche markierten laut Paterakis eine kritische Phase. Über das Wochenende habe sich die Lage allerdings entspannt. Anders als während der Zypern-Krise sei die Lage in Griechenland noch nicht dramatisch. Auch sei bislang keine Hilfe von Polizei oder Armee nötig gewesen. Doch wenn größere Geldsummen bewegt werden müssen oder Transporte in abgelegene Gegenden anstehen, dürfte eine Polizeieskorte durchaus angebracht sein, so der G4S-Manager.