Gemischtes

Trotz Krise: Daimler setzt weiter auf China

Lesezeit: 2 min
20.11.2015 23:09
Chinas Wirtschaft wächst so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr. Der deutsche Autobauer Daimler rechnet trotzdem mit einem guten nächsten Jahr in der Volksrepublik.
Trotz Krise: Daimler setzt weiter auf China

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Trotz des schwächeren Wirtschaftswachstums in China rechnet der Autobauer Daimler mit einem Aufschwung des Markts. „Der größte Automobilmarkt der Welt wird weiter deutlich wachsen“, sagte China-Vorstand Hubertus Troska. In der südchinesischen Millionenmetropole Guangzhou (Kanton) beginnt an diesem Samstag eine Automesse.

Politische und wirtschaftliche Stabilität vorausgesetzt, werde sich der gesamte Automarkt des Landes nach der Schwächephase der vergangenen Monate wieder stabilisieren, so Troska. Dank Steuererleichterungen der Regierung waren die Autoverkäufe nach einem schwachen Sommer im Oktober laut des Branchenverbands PCA wieder deutlich um 11,3 Prozent angezogen.

Die Regierung hatte zum 1. Oktober die Kaufsteuer für Autos, die höchstens einen Motor mit 1,6 Liter Hubraum haben, auf fünf Prozent halbiert. Bis das Programm Ende 2016 ausläuft, werde der Gesamtmarkt laut Troska davon weiterhin profitieren.

Für 2016 rechnet der Daimler-Manager mit einem guten Ergebnis. „Ich bin weiterhin sehr positiv“, sagte Troska. Die Marke Mercedes-Benz hatte in den ersten zehn Monaten diesen Jahres einen Rekordabsatz vorgelegt. 299.375 verkaufte Autos bedeuteten ein Wachstum von rund einem Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit einem starken Ausbau des Händlernetzes und eine relativ neuen Modellpalette konnte Daimler sich deutlich von den Konkurrenten BMW und Audi absetzen, die nur im unteren einstelligen Bereich zulegten. Damit war China erstmals der größte Absatzmarkt des Konzerns und überholte die USA.

Auf der Automesse Guangzhou wird Daimler neben dem neuen in Peking produzierten SUV „GLC“ auch einen Smart mit vier Sitzen auf dem chinesischen Markt einführen. Zudem will das Unternehmen einen Fokus auf Fahrzeuge mit alternativen Elektroantrieben legen. So werden für China erstmals eine C- und eine S-Klasse mit sogenannten Plug-in Hybridantrieben präsentiert. Anders als bei herkömmlichen Hybrid-Fahrzeugen können die Elektromotoren dieser Modelle nicht nur während der Fahrt, sondern auch über eine Steckdose geladen werden und erreichen so eine deutlich höhere Reichweite.

China gilt schon länger als großer Hoffnungsträger für Hersteller von Autos mit umweltfreundlichen Elektromotoren. Die Menschen in den Großstädten des Landes werden von Smog geplagt, weshalb die Regierung die Anschaffung von Elektroautos subventioniert.

Laut Regierungsangaben wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres rund 170.000 Fahrzeuge mit E-Antrieben verkauft, wobei die Verkaufszahlen im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 310 Prozent nach oben schnellten. Gemessen am Gesamtmarkt ist der Anteil der Elektroautos trotzdem noch verschwindend klein. Insgesamt wurden in China dieses Jahr bisher 19,28 Millionen Autos verkauft.

Nach Schätzungen der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) werden die Verkäufe umweltfreundlicher Fahrzeuge in China bis 2020 auf 1,4 Millionen Stück in die Höhe schießen. Die Regierung in Peking hat sich zum Ziel gesetzt, bis dahin mindestens fünf Millionen E-Autos auf der Straße zu kriegen.

Nach der jährlich im Wechsel stattfindende Automesse in Peking und Shanghai ist Guangzhou die zweitgrößte Automesse des Landes. Auf einer Fläche von 220.000 Quadratmetern sollen rund 1000 Autos ausgestellt werden, von denen 36 ihre Weltpremiere feiern.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold verkaufen: So geht's und so erhalten Sie den besten Preis
27.03.2024

Der Goldpreis-Rekord liegt bei über 2.200 US-Dollar, erst kürzlich erreichte das Edelmetall dieses historische Hoch. Viele Goldbesitzer...