Politik

Russland-Sanktionen: Deutliche Verluste für deutschen Maschinenbau

Lesezeit: 1 min
01.12.2015 10:36
Die deutschen Maschinenbauer haben zwischen August und Oktober unterm Strich sechs Prozent weniger Aufträge verbuchen können als im Vorjahr. Probleme: Die Russland-Sanktionen und die Baisse bei den Rohstoffpreisen.
Russland-Sanktionen: Deutliche Verluste für deutschen Maschinenbau

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach der Berg- und Talfahrt der vergangenen Monate bewegt sich die Nachfrage nach Maschinen „Made in Germany“ inzwischen insgesamt auf Vorjahresniveau. „Für das laufende Jahr ergibt sich daraus nach zehn Monaten ein insgesamt stagnierender Auftragseingang“, sagte der Experte des Branchenverbandes VDMA, Olaf Wortmann, am Dienstag. Die EU-Sanktionen gegen Russland treffen die Maschinenbauer besonders, doch auch die fallenden Rohstoffpreise machen sich bemerkbar: Die Unternehmen investieren weniger, und dies hat Folgen für den Maschinenbau in Deutschland, der mit über eine Million Beschäftigten das Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist. Auch Linde musste deshalb bereits seine Ziele kassieren.

Im aussagekräftigeren Drei-Monats-Vergleich verbuchten die Maschinenbauer zwischen August und Oktober unterm Strich ein Minus von 6 Prozent. Auch hier sorgten die Euro-Partnerländer mit einem Plus von 16 Prozent für positive Stimmung, während die Bestellungen aus dem Ausland insgesamt um 5 Prozent und die Inlandsorders um 7 Prozent zurückgingen

Die hiesigen Maschinen- und Anlagenbauer verbuchten im Oktober ein Orderplus von vier Prozent. Während die Inlandsnachfrage um vier Prozent zurückging, legte das Auslandsgeschäft um acht Prozent zu. Kräftiger Schub sei von den Euro-Partner-Ländern ausgegangen. „Großanlagengeschäfte sorgten hier für ein Plus von 55 Prozent. Doch auch ohne die Anlagen wäre das Wachstum zweistellig ausgefallen“, sagte Wortmann.

Der Branchenverband kassierte wegen der mauen Geschäfte bereits Mitte Juli seine Produktionsprognose für 2015 und erwartet nun Stagnation statt eines zweiprozentigen Wachstums. Auch für 2016 werden keine Zuwächse erwartet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...