Nachdem die Absichten der evangelischen Kirchengemeinde in Moabit bekannt wurden, dass deren Kirchenräume dem Land Berlin als Registrierungsstelle oder Auszahlungs-Standort für Asylbewerber-Leistungen zur Verfügung gestellt werden sollten, schlug dies bei der Bevölkerung hohe Wellen. Man könne nicht zulassen, dass eine Kirche hierfür zweckentfremdet wird, so der Tenor.
Den Deutschen Wirtschafts Nachrichten liegt ein Info-Blatt vor, wonach sich die evangelische Heilandskirche zur Umnutzung der Kirchenräume quasi als „Nebenstelle“ des bundesweit für seine chaotischen Zustände bekannten LaGeSo in Berlin bereit erklärt hatte.
„Um die angespannte Situation vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) in Berlin Tiergarten zu entlasten, sucht das Land Berlin derzeit nach zusätzlichen Standorten“, hieß es in dem Info-Blatt. Der Gemeindekirchenrat sei zu dem Beschluss gekommen, dass sich die Gemeinde gemäß ihrem christlichen Auftrag dazu verpflichtet sehe, „das ihr Mögliche zu tun, um die Not der vor dem Lageso wartenden Flüchtlinge zu lindern“. Das Land Berlin zahle eine angemessene Miete und trage die Betriebskosten. Als Termin für eine Inbetriebnahme der Außenstelle des LaGeSo in der Heilandskirche stand der 1. März im Raum, wie die Berliner Woche berichtete.
Die Heilandskirche in Berlin-Moabit ist nur einige Gehminuten vom LaGeSo entfernt und wurde unlängst aufwändig saniert. Offenbar sollten direkt vor der Kirche Dixi-Klos aufgestellt werden, da die Kirche nur über eine Toilette und keine Wasseranschlüsse verfügt.
Berliner CDU-Bezirkspolitiker gingen laut der Berliner Woche davon aus, „dass die Verantwortlichen im LaGeSo muslimische Asylsuchende nicht zwingen wollen oder können, in einer Kirche Leistungen zu beantragen oder zu empfangen.“ Zudem habe man nicht herausfinden können, für welche „Verwaltungstätigkeiten“ konkret die Kirchenräume der Heilandsgemeinde zur Verfügung gestellt werden sollten.
Nachdem bekannt wurde, dass sämtliche sakralen Elemente ausgebaut und „eingemottet“ werden sollten, gingen zahlreiche Anrufe, Mails und Protestschreiben von Anwohnern sowie Gemeindemitgliedern bei der Kirchengemeinde ein. Die Pläne sind jetzt vom Tisch.
Berlin hat laut Medienberichten allein im Jahr 2015 etwa 80.000 neue Migranten aufgenommen. Der Berliner Senat bekundet dagegen, es seien in 2015 gemäß dem Königsteiner Schlüssel in 2015 lediglich 50.000 Flüchtlinge in der Stadt angekommen. Belege hierfür gibt es jedoch nicht. In diesem Jahr wird in Berlin mit weiteren Zehntausenden Neuankömmlingen gerechnet.