In Indien kommt das wohl billigste Smartphone der Welt auf den Markt. Der Preis für das Gerät sei bei 251 Rupien (rund 3 Euro) angesetzt, teilte die Firma Ringing Bells am Mittwoch in Neu Delhi mit. Das Freedom 251 getaufte Smartphone kostet damit weniger als ein Prozent des günstigsten aktuellen iPhones von Apple.
Ringing Bells wurde erst im September 2015 gegründet und verkauft seine eigenen Geräte seit einigen Wochen im Internet. Das Freedom 251 sei das „Flaggschiff-Modell“ der jungen Firma und werde die „Branche revolutionieren“, sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP.
Die dpa berichtet, nur mit Hilfe einer staatlichen Geldspritze kann die indische Firma Ringing Bells ein Smartphone für umgerechnet 3,28 Euro anbieten. „Ein historischer Moment in der Mobilfunkwelt“, wirbt die erst 2015 gegründete und kaum bekannte Firma in ganzseitigen Zeitungsanzeigen. Zur Vorstellung am Dienstag kam sogar ein Minister. Analysten schätzen, die Herstellungskosten des Gerätes liegen bei etwa 20 Euro.
Noch ist aber nicht ausgemacht, dass das Gerät namens „Freedom 251“ – der Name verweist auf des Preises von 251 Rupien - ein Erfolg wird. Vielleicht steht dem Smartphone sogar ausgerechnet das Billig-Etikett im Weg. Als 2009 mit dem Tata Nano das günstigste Auto der Welt auf den Markt gebracht wurde, glaubten viele, bald würden in indischen Städte nur noch Nanos zu sehen sein. Doch es kam anders: Das Miniauto floppte, weil die aufstrebende Mittelschicht zwar billige Autos fahren will, aber nicht billig aussehen möchte.
Bislang importiert Ringing Bells Teile seiner Geräte aus dem Ausland und baut sie in Indien selbst zusammen. Ab dem nächsten Jahr sollen die Modelle komplett vor Ort gefertigt werden, ergänzte die Sprecherin.
In Indien gibt es bereits einen großen Markt für sehr günstige Smartphones. Viele von ihnen stammten bislang aus China; lokale Unternehmen greifen aber nach und nach in das Geschäft ein und bieten Geräte für umgerechnet weniger als 20 Dollar (knapp 18 Euro) an.
Indien ist der weltweit zweitgrößte Mobilfunkmarkt. Im Oktober wurde dort die Marke von einer Milliarde Handy-Nutzern geknackt. Während Mobilfunkgeräte in den Ballungsräumen weit verbreitet sind, gibt es in den armen ländlichen Regionen Indiens kaum Handys.