Finanzen

Große Überkapazitäten: China streicht jeden sechsten Job im Bergbau

Lesezeit: 1 min
29.02.2016 10:59
China hat angekündigt, in den kommenden Jahren etwa 1,8 Millionen Stellen in der Bergbau-Industrie zu streichen. Hinter der Entscheidung steht ein von der Regierung betriebener Generalumbau der Wirtschaft. Die Pläne sind auch ein Zeichen dafür, dass sich die globale Konjunktur weiter abschwächt.
Große Überkapazitäten: China streicht jeden sechsten Job im Bergbau

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

China will in der mit Überkapazitäten kämpfenden Kohle- und Stahlindustrie insgesamt 1,8 Millionen Beschäftigte entlassen. Das entspricht rund 15 Prozent der gesamten Mitarbeiterzahl. „Das wird eine sehr schwierige Aufgabe“, sagte der Minister für Arbeitskräfte und Soziale Sicherheit, Yin Weimin, am Montag in Peking. Einen genauen Zeitplan nannte er nicht.

Allein 1,3 Millionen Jobs sollen den Plänen zufolge in der Kohleindustrie wegfallen. Die Führung in Peking will in den nächsten drei bis fünf Jahren demnach die Kapazität in der Kohleförderung um rund 500 Millionen Tonnen abbauen. „Die Konjunktur sieht sich einem recht großen Abwärtsdruck ausgesetzt“, sagte Yin. „Einige Unternehmen tun sich mit Produktion und Betrieb schwer, was zu mangelhafter Beschäftigung führen kann.“ Um soziale Unruhen zu vermeiden, neue Stellen zu schaffen und Schulden von bankrotten Firmen zu begleichen, stellt die Regierung umgerechnet fast 15 Milliarden Euro in den kommenden beiden Jahren zur Verfügung.

Die Industrie in der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt verliert zunehmend an Bedeutung. Denn die Regierung will das Wirtschaftsmodell umbauen und dabei dem Binnenkonsum einen größeren Stellenwert verschaffen. Auf den Dienstleistungssektor entfiel im vergangenen Jahr erstmals mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung. Dafür nimmt die Führung auch ein geringeres Wachstum in Kauf.

Die Entscheidung der chinesischen Regierung dürfte in Europa auf Wohlwollen stoßen. Seit Langem werfen europäische Stahlhersteller den Chinesen vor, den internationalen Markt mit massiven Überkapazitäten zu fluten und dadurch die Preise zu drücken. Erst kürzlich hatte die EU daraufhin entschieden, Strafzölle gegen einige chinesische Stahlprodukte zu erheben.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie man Bankgebühren minimiert: praktische Tipps und Tricks
28.04.2024

Bankgebühren können das monatliche Budget erheblich belasten. In diesem Artikel erforschen wir effektive Strategien, um diese Kosten zu...

DWN
Technologie
Technologie KI gegen Mensch: Büroangestellte sind kaum besorgt um ihre Arbeitsplätze
28.04.2024

Künstliche Intelligenz (KI) wird mal als Weltverbesserer und mal als Jobkiller angesehen. Doch die Angst vor Letzterem ist unter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Elektroauto-Krise schwächt deutsche Autokonzerne kaum - bisher
28.04.2024

Trotz der Marktflaute bei E-Autos und der schwachen Nachfrage in Deutschland erwirtschaften Volkswagen und BMW tolle Gewinne. Bei anderen...

DWN
Technologie
Technologie Neurotechnologie und Transhumanismus: Fortschritt, Chancen und Herausforderungen
28.04.2024

Wie sind die aktuellen Trends und potenziellen Auswirkungen von Neurotechnologie? Neben der Künstlichen Intelligenz entwickelt sich dieser...

DWN
Panorama
Panorama Neue Regelungen im Mai: Ticketsteuer, Biosprit und Autokauf
28.04.2024

Der Mai bringt frische Regulierungen und Veränderungen in verschiedenen Bereichen: Flugtickets könnten teurer werden, Autofahrer können...

DWN
Finanzen
Finanzen Welche Anlagestrategie an der Börse passt zu mir?
28.04.2024

Wenn Sie sich im Dschungel der Anlageoptionen verirren, kann die Wahl der richtigen Strategie eine Herausforderung sein. Dieser Artikel...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ressource Nummer 1 auf unserem blauen Planeten – das Geschäft um Trinkwasser
28.04.2024

Lange war es eine Selbstverständlichkeit, dass es genug Wasser gibt auf der Welt. Und bei uns ist das ja auch ganz einfach: Hahn aufdrehen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...