Politik

Söldner ignorieren UN-Plan zur Evakuierung von Zivilisten

Lesezeit: 1 min
12.08.2016 13:42
Die UN will Verletzte und Infizierte Zivilisten aus dem syrischen Dorf Fua, das unter der Islamisten-Gruppe Ahrar al-Scham steht, evakuieren. Doch die Söldner haben sich bisher geweigert, dem Plan zuzustimmen.
Söldner ignorieren UN-Plan zur Evakuierung von Zivilisten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im Nordwesten Syriens befindet sich das Dorf Fua. Das Dorf steht unter der Besatzung der islamistischen Söldner-Truppe Ahrar al-Scham. In dem Dorf befinden sich Zivilisten, die verletzt und vom Hungertod bedroht sind, berichtete der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Genf.

Der UN-Sondergesandte wörtlich: „Nada Mohammed Ali Kurdi, 32 Jahre alt, und Mariam al-Kurdy, 45 Jahre alt, aus Fua, befinden sich beide in der gleichen medizinischen Notfallsituation. Die eine Person wurde in die Brust geschossen und die andere Person hat eine schwere Infektion. Der Schlüssel liegt hier in der Hand von Ahrar al-Scham und seinen Verbündeten. Die Organisation könne sich innerhalb einer Minute dazu entscheiden, der UN die Erlaubnis zu erteilen, die Menschen zu evakuieren, um sie in eine medizinische Einrichtung zu bringen.“

Doch bisher haben die islamistischen Söldner den UN-Plan nicht genehmigt, die Menschen zu evakuieren. Russland hat am Mittwoch eine tägliche dreistündige Feuerpause in der syrischen Stadt Aleppo angekündigt, damit Hilfsgüter für die eingeschlossene Zivilbevölkerung in den Ostteil der Stadt gebracht werden können. Die Kampfunterbrechungen sollen am Donnerstag beginnen und jeweils von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr andauern, sagte Generalleutnant Sergej Rudskoi vom russischen Verteidigungsministerium auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. In dieser Zeit würden „alle militärischen Aktionen, Luft- und Artillerieangriffe gestoppt“. Die Frage einer gemeinsamen Kontrolle der Lieferung von Hilfsgütern über die nördliche Castello-Straße sei mit den Vereinten Nationen (UN) und den USA diskutiert worden.

Der Chef der UN-Hilfsoperationen, Stephen O'Brien, sagte, er sei bereit, den russischen Plan in Betracht zu ziehen. Die USA erklärten, sie würden jede Unterbrechung der Kämpfe begrüßen, um humanitäre Hilfe in die Stadt zu bekommen. Die Feuerpause müsse aber von allen Konfliktparteien eingehalten werden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...