Politik

Big Mac-Streit: Florenz will keinen McDonald’s am Domplatz

Lesezeit: 1 min
11.11.2016 14:35
Nach Protesten in Rom gegen eine geplante McDonald's-Filiale spitzt sich auch in Florenz der Streit mit dem US-Konzern zu.
Big Mac-Streit: Florenz will keinen McDonald’s am Domplatz

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Big Mac adé in Italien? Die Fast-Food-Kette McDonald's fordert von der Stadt Florenz 18 Millionen Euro Schadenersatz, weil ihr die Verwaltung im Sommer untersagt hatte, ein Restaurant nahe der berühmten Kathedrale zu öffnen.

«Wir stimmen damit überein, dass kulturelles und künstlerisches Erbe sowie die italienischen historischen Stadtzentren geschützt werden müssen», erklärte McDonald's am Dienstag. «Aber wir können keine diskriminierenden Regularien akzeptieren, die die Freiheit privater Initiativen beschädigen.» Die Kathedrale liegt im historischen Zentrum von Florenz, das zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, so die dpa.

«Wir haben zu McDonald's nicht Nein gesagt, wir haben gesagt, nicht dort», sagte der Stadtrat für Wirtschaft- und Tourismus-Angelegenheiten, Giovanni Bettarini, der Deutschen Presse-Agentur. Das Unternehmen habe zwar ein hochwertigeres Restaurant vorgeschlagen, in dem lokale Produkte benutzt werden sollten. «Wir haben die Bemühungen anerkannt, aber für nicht ausreichend gehalten.» In der Unesco-Welterbe-Zone würden traditionelle Läden bevorzugt.

Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, hatte sich nach Protesten von Anwohnern im Sommer gegen McDonald's gestellt.

Das US-Unternehmen hat auch in Rom Probleme, wo der Konzern ein Restaurant unweit des Petersplatzes eröffnen will. Die Fast-Food-Kette hatte die Räume vom Vatikan angemietet, was auch einige Kardinäle aufgebracht hatte.

Ein Rechtsstreit könnte sich in Italien über mehrere Jahre hinziehen. In dem Land gibt es 540 Restaurants von McDonald's, davon 9 in Florenz.

Eine historische Begebenheit illustriert die Skepsis gegenüber McDonald's im Land von Pizza und Pasta und angesichts einer sehr traditionellen Esskultur: Die Slow-Food-Bewegung, die bewusste Ernährung und regionale Produkte vertritt, gründete sich in Italien im Jahr 1986. Auslöser waren die Proteste gegen die Eröffnung einer McDonald's-Filiale an der Spanischen Treppe in Rom.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...