Finanzen

Währungs-Reform: Inder prügeln sich um neue Banknoten

Vor vielen Geldautomaten in Indien spielen sich nach einer Währungsreform chaotische Szenen ab. Millionen von Menschen versuchen, große Scheine zu wechseln. Der Nachschub für die Automaten bleibt jedoch aus.
11.11.2016 14:11
Lesezeit: 1 min

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In Indien haben sich am Freitag chaotische Szenen vor vielen Geldautomaten des Landes abgespielt, berichtet Hindustan Times. Millionen von Menschen versuchten offenbar erfolglos, große Gelscheine zu bekommen, um diese umzutauschen. Die Regierung hatte am Dienstag bekanntgegeben, dass Geldnoten im Wert von 500 Rupien und 1000 Rupien nicht länger gültig seien und gegen neue 500er oder 2000er-Scheine getauscht werden könnten.

Offenbar kamen die Banken jedoch vielerorts mit der Nachfrage nach Bargeld nicht mehr nach. Es bildeten sich lange Schlangen vor den Geldhäusern, die Stimmung drohte vielerorts zu kippen. „Die Geldautomaten sind leer. Bankangestellte sagten uns, dass es erst am Nachmittag Nachschub geben würde. Wir stehen hier seit 9 Uhr in der Frühe aber wir kommen nicht in die Bank rein. Es fühlt sich an, als ob eine Katastrophe geschehen wäre“, wird ein Einwohner der Stadt Ghaziabad von Hindustan Times zitiert.

Viele Banken gaben an, dass ihre Geldautomaten mit einer Kapazität von nur 10 Prozent operieren könnten, weil der Nachschub nach 100er-Noten ins Stocken geraten sei. Andere sagten, dass sie nicht genügend Mitarbeiter oder Lieferwägen hätten, um die Automaten nachzufüllen.

Im Verlauf des Tages wuchs die Panik in vielen Städten – insbesondere an Tankstellen, Metrostationen und Geschäften, welche die alten Noten seit Mitternacht nicht mehr akzeptieren konnten.

Besonders bitter ist für viele, dass Einzahlungen von Bargeld ab einer gewissen Größenordnung ab Samstag zu Sicherheitsprüfungen der Banken führen. Wenn die Einlagen sich nicht mit den ausgewiesenen Einkommen erklären lassen, können offenbar bis zu 90 Prozent des Geldes von der Regierung beschlagnahmt werden.

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