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Intelligente Software: Ohne Digitaltechnik geht in der E-Mobilität nichts

Lesezeit: 2 min
11.04.2017 07:22
Software mit „künstlicher Intelligenz“ und „intelligenter Vernetzung“ ist neben der Batterie die Schlüsseltechnologie für Elektrofahrzeuge.
Intelligente Software: Ohne Digitaltechnik geht in der E-Mobilität nichts

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Selbst wenn es bislang in unserem Stadtbild noch kaum sichtbar ist: Elektrofahrzeuge werden alsbald zentraler Bestandteil eines smarten und ressourcenschonenden urbanen Lebensstils sein. E-Mobility wird in den kommenden Jahren zu einem Wachstumsmarkt führen, an dem auch Unternehmen außerhalb der Autobauer ihren Anteil bekommen.

Nach einer Umfrage der Elektronikgroßhandelsgruppe Rhino Inter Group vertreten knapp drei Viertel von 1.176 (73 Prozent) der Befragten die Auffassung, dass die Konnektivität und die „Künstliche Intelligenz“ das „Hirn“ eines E-Autos darstellen. Sie stufen daher eine „vitale Softwarebranche“ als eine wichtige Voraussetzung für eine starke Automobilindustrie ein. Allerdings sieht nur knapp die Hälfte (48 Prozent) die deutsche Softwareindustrie in den nächsten Jahren im Aufwärtstrend.

Doch der Eindruck täuscht. Sowohl das Technologie-Unternehmen Bosch als auch ZF Friedrichshafen und Volkswagen schließen sich im Softwarebereich mit der Chiphersteller-Branche durch Beteiligungen und Kooperation zusammen. Im Zeitraffertempo entwickeln sich neue Antriebskonzepte und die Automatisierung. Völlig neue Player tauchen in der altehrwürdigen Automotive-Branche auf, und neue Start-Ups kooperieren miteinander, die sich mit innovativen Ideen am Markt etablieren. Auslöser für die Entwicklung ist die Digitalisierung, also die künstliche Intelligenz und intelligente Vernetzung. Und ohne die geht in der künftigen E-Mobility gar nichts.

„Neben der Software fällt natürlich der Batterie in der automobilen Zukunft eine Schlüsselrolle zu“, sagt Raimund Hahn, Chefanalyst beim Think Tank Diplomatic Council und CEO der Rhino Inter Group. Immerhin 44 Prozent der befragten Bürger stufen die Batterie als das „Herz“ eines Elektrofahrzeugs ein und sehen eine heimische Batterieproduktion als eine entscheidende Voraussetzung für eine starke Automobilindustrie an.

Dass die Akzeptanz nicht nur der Deutschen, sondern aller Europäer in Sachen Elektrofahrzeug zu steigern ist, steht außer Frage. Schon aus Umweltschutzgründen. Und dem Wunsch nach emissionsfreien Fahrzeugen – mithin abgasfreien Metropolen.

Um langfristig die gesteckten Ziele nach dem Ausbau der Elektro-Mobilität gerecht zu werden, muss auch die Politik die Weichen entsprechend stellen. Vor knapp einem Jahr hatte die Bundesregierung beschlossen, dass Käufer eines Elektroautos, sprich „Stromers“, eine Prämie von bis zu 4000 Euro einstreichen können. Wer ein Hybrid-Fahrzeug (Elektro- und Verbrennungsmotor) kauft, erhält als Umweltbonus eine Prämie von 3000 Euro. Die Kosten des Förderprogramms von 1,2 Milliarden Euro, das der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen soll, teilen sich Bund und Autoindustrie.

Auch Brüssel bleibt in Sachen Elektrofahrzeuge nicht untätig. Wenige Tage vor Beginn des Genfer Autosalons Anfang März stellte die EU-Kommission der Autobranche finanzielle Unterstützung für den Bau von Batteriefabriken in Aussicht. Schon aus dem Grund, um die Abhängigkeit von Zulieferern aus Asien zu verringern. „Deshalb steht die Europäische Kommission bereit, etwa den Aufbau entsprechender Batteriefabriken zu fördern. Das geht zum Beispiel mit Hilfe des Juncker-Plans", erklärte EU-Kommissions-Vizepräsident Maros Sefcovic.

Derzeit etabliert der Volkswagen-Konzern den Bau einer Batteriefabrik in Salzgitter. Auch der Zulieferer Bosch will noch in diesem Jahr entscheiden, ob er in die Fertigung von Batteriezellen einsteigt.


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