Politik

Siemens-Rivale GE mit heftigem Gewinneinbruch

Lesezeit: 1 min
22.07.2017 23:25
Die GE-Aktie befindet sich auf Talfahrt: Das Unternehmen hat elf Milliarden Dollar an Wert verloren.
Siemens-Rivale GE mit heftigem Gewinneinbruch

General Electric geht laut Reuters mit einem Gewinneinbruch in den bevorstehenden Chefwechsel. Der langjährige Vorstandsvorsitzende des Siemens-Konkurrenten, Jeff Immelt, musste am Freitag bei seiner letzten Vorlage einer Quartalsbilanz einen Rückgang von fast 60 Prozent auf 1,34 Milliarden Dollar einräumen. Immelt führte den Trend auf ein schwieriges Geschäftsumfeld zurück, in dem sich der Hersteller von Kraftwerken, Flugzeugmotoren und Röntgengeräten bewege. Immelts Nachfolger, der bisherige Chef der Medizintechniksparte John Flannery, unterzieht das Unternehmen einem gründlichen Check-Up und lässt sich mit seiner Langfristprognose bis November Zeit - länger als am Markt erwartet. Die GE-Aktie ging auf Talfahrt, der Marktwert verringerte sich um elf Milliarden Dollar.

Mit Schwierigkeiten hatte GE zuletzt vor allem in seiner Energienetzsparte zu kämpfen, die für die Stromversorgung von Kunden unter anderem in der Erdöl- und Gas- sowie der Bergbaubranche zuständig ist. Den Rückgang konnten auch Zuwächse beispielsweise in der Kraftwerksparte nicht ausgleichen.

Immelt geht am 1. August in den Ruhestand. Er stand seit fast 16 Jahren an der Spitze von GE und hat den Konzern maßgeblich umgebaut. So verschmolz er die Öl- und Gassparte mit Baker Hughes, kaufte im Stromgeschäft bei Alstom in Frankreich zu und trennte sich von verschiedenen Abteilungen - darunter auch vom Hausgeräte-Geschäft.

GE erklärte, dass der jüngste Gewinn- und auch Umsatzrückgang weitgehend auf den fehlenden Beitrag dieser Sparte zurückzuführen sei. Die Erlöse sanken demnach im zweiten Quartal insgesamt um zwölf Prozent auf 29,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten allerdings ein noch größeres Minus vorhergesagt. Dagegen hatten die Experten vom künftigen Chef früher eine aktualisierte Prognose für 2018 erwartet.

Flannery räumte ein, dass seine Überprüfung des Unternehmens Zeit brauche. Er betonte aber zugleich, dass sie in Arbeit sei und den Ausblick für 2017 gefährde. Er gehe nicht davon aus, dass das Unternehmen bis November untergehen werde, scherzte Immelt.

Doch die Anleger nahmen die Ungewissheit nicht so leicht: GE-Aktien stürzten in der Spitze um 5,4 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 25,26 Dollar ab. Damit ging eine Marktkapitalisierung von über elf Milliarden Dollar verloren.

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