Weltwirtschaft

Exxon und Total weiten Flüssiggas-Produktion beträchtlich aus

Lesezeit: 1 min
24.02.2018 21:52
Exxon und Total erweitern ihre LNG-Produktionskapazitäten. Dadurch soll ein Überangebot geschaffen werden, das der steigenden Nachfrage nach Flüssiggas gerecht wird.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Exxon und Total haben vereinbart, die Export-Kapazität ihres LNG-Projekts in Papua-Neuguinea zu verdoppeln, meldete Oil Search, der ein Minderheits-Partner der am Projekt ist, am Dienstag. Die Erweiterung wird voraussichtlich 13 Milliarden US-Dollar kosten, berichtet der englischsprachige Dienst von Reuters.

Die Erweiterung wird die Export-Kapazität auf 16 Millionen Tonnen LNG-Gas pro Jahr erhöhen. Die endgültige Investitionsentscheidung wird im kommenden Jahr erwartet.

Ziel ist es, die zusätzlichen Kapazitäten bis 2023 oder 2024 umzusetzen, wenn die Nachfrage nach LNG in Asien neue Höhen erreicht.

Die Partner beabsichtigen, in der zweiten Hälfte dieses Jahres mit Konstruktionsarbeiten zu beginnen, müssen sich jedoch zunächst mit der Regierung in Papua-Neuguinea einigen, sagt der Geschäftsführer von Oil Search, Peter Botten. Es sollen Gespräche über Gaslieferungs-Anforderungen und Grundeigentümer-Verträge geführt werden.

Angesichts des schnellen Nachfragewachstums gab es weltweit ein regelrechtes Wettrennen um den Bau von LNG-Kapazitäten. Im vergangenen Jahr prognostizierte Shell die Wachstumsrate für den Zeitraum zwischen 2015 und 2030 auf vier bis fünf Prozent. Das Volumen des LNG-Handels werde dann zwischen 2014 und 2020 um 50 Prozent steigen. Vor kurzem berichtete die Internationale Energieagentur (IEA), dass das LNG-Überangebot im Jahr 2020 seinen Höhepunkt erreichen wird. Danach würde der Markt allmählich anziehen, da die Nachfrage die Produktion übersteigt.

Eugen Weinberg, Leiter der Rohstoffanalyse-Abteilung der Commerzbank sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Bei LNG gibt es zwar auch Probleme, dass es zum einen keine transparente Preisgestaltung gibt und zum anderen der Großteil der Lieferungen mit Orientierung an Ölproduktpreise bepreist werden gibt. Doch künftig dürften sich die LNG-Futures (LNG-Terminkontrakte) in Singapur und Shanghai etablieren. Denn Asien ist der wichtigste Markt für LNG-Gas. Japan ist im Moment der größte Abnehmer, künftig wird auch China eine sehr große Rolle spielen. Die größten Lieferanten sind Katar und Australien, also Singapur auch als Handelsknottenpunkt in Asien extrem wichtig. Wir glauben, dass sich LNG in Zukunft analog zu Brent zu einer weltweiten Preis-Benchmark etablieren wird. Aktuell gibt es mindestens drei komplett getrennte und nahezu unabhängige Gasmärkte mit unterschiedlicher Preisgestaltung in Europa, den USA und Asien. Die zunehmende Rolle von LNG im Weltgashandel wird also den Weltgasmarkt transparenter, liquider und zuverlässiger machen.”

Nach Angaben von Energy Gas Market Research wird der verhältnismäßig kleine LNG-Markt voraussichtlich ein Compound Annual Growth Rate (CAGR), also ein durchschnittlich jährliches Wachstum, von 2,81 Prozent erreichen. Der Wert der LNG-Produktion werde bis 2023 weltweit auf 43,5 Milliarden Dollar ansteigen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Politik
Politik Koalitionsvertrag in Sachsen: CDU und SPD bilden Minderheitsregierung
05.12.2024

In Sachsen haben sich CDU und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Eine Mehrheit haben sie nicht im Parlament – um ihre Ziele...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch über 100.000 Dollar - und jetzt?
05.12.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Donnerstagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 100.000 US-Dollar. Seit dem Sieg...

DWN
Politik
Politik Pistorius warnt: Russland zeigt erhöhte Präsenz in Ostsee
05.12.2024

Im Ostseeraum eskalieren die Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Verteidigungsminister Boris Pistorius nennt keine Details - aber...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Firmen in China kämpfen mit schwacher Nachfrage und Konkurrenzdruck
05.12.2024

Deutsche Firmen in China sind pessimistischer denn je. Die Geschäftsklimaumfrage der AHK zeigt: Schwache Nachfrage, Preisdruck und die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Vorsprung durch Weitblick - warum BMW als erstes das Tal der Tränen verlässt
05.12.2024

Es läuft nicht gut für die deutsche Automobilindustrie. Immerhin aber gibt es punktuell Lichtblicke – vor allem bei BMW in München....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratiekosten fressen Wirtschaftskraft: Jetzt kommt noch die neue EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
04.12.2024

Deutsche Bürokratie und neue EU-Verordnungen bremsen Arbeits- und Wirtschaftsleistung aus: Angestellte von Unternehmen in Deutschland...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Chef verteidigt Sparkurs - 'Buh'-Rufe bei Betriebsversammlung
04.12.2024

Auf der VW-Betriebsversammlung machten Mitarbeiter ihrem Unmut Luft. Konzernchef Blume verteidigte den Sparkurs - und wurde dafür...

DWN
Politik
Politik Regierungsbefragung: Scholz warnt vor Stillstand bis zur Wahl
04.12.2024

Zwei Wochen vor der Abstimmung über seine Vertrauensfrage im Bundestag stellt der Kanzler sich den Fragen der Abgeordneten. Dabei richtet...