Politik

Trump hebt Sanktionen gegen chinesischen Technologiekonzern ZTE auf

Die US-Regierung hat die Sanktionen gegen den chinesischen Technologiekonzern ZTE überraschend aufgehoben.
14.05.2018 11:02
Lesezeit: 1 min

Kurz vor den Handelsgesprächen mit China will US-Präsident Donald Trump den mit einem Lieferverbot ins Aus getriebenen Technologiekonzern ZTE aus der Volksrepublik wieder zurück ins Rennen holen. Er werde dabei helfen, ZTE „zurück ins Geschäft zu bringen, schnell“, schrieb Trump am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Twitter. Zusammen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping arbeite er an einer Lösung. Er habe das Handelsministerium angewiesen, dem Unternehmen zur Seite zu stehen.

Woher der Meinungsumschwung rührte, wurde zunächst nicht klar. Allerdings ließen die Aussagen von Trump die Sorgen vor einem Handelskrieg mit China in den Hintergrund treten. Der japanische Nikkei-Index stieg um 0,5 Prozent auf 22.865,86 Punkte. Am Donnerstag und Freitag finden in der US-Hauptstadt Washington Gespräche auf höchster Ebene statt, die eine Eskalation der Handelsstreitigkeiten zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften verhindern sollen.

Der Handy- und Netzwerkbauer ZTE hat einen Großteil seiner Aktivitäten eingestellt, nachdem das US-Handelsministerium amerikanischen Firmen wie Intel oder Qualcomm verboten hatte, für sieben Jahre Bauteile und Software an den Technologiekonzern ZTE zu liefern. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, gegen Iran-Sanktionen verstoßen zu haben. Eine Sprecherin des US-Präsidenten bestätigte, wegen ZTE in Kontakt mit Peking zu stehen. Es gehe um faire, ausgewogene und gegenseitig förderliche Beziehungen. Insidern zufolge hatten chinesische Handelsvertreter die USA darum gebeten, die Sanktionen gegen ZTE zu lockern.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat sich zuletzt immer weiter verschärft. Beide Staaten belegen sich mit gegenseitigen Zöllen im Milliardenumfang. Weltweit tätige Zulieferer sorgen sich um ihre Geschäfte und Investoren sind zunehmend zurückhaltend.

ZTE hatte den Verstoß gegen Iran-Sanktionen zugegeben, war dann allerdings laut dem US-Handelsministerium Auflagen nicht nachgekommen wie der Entlassung und Bestrafung verantwortlicher Mitarbeiter. ZTE ist nach Huawei der zweitgrößte Smartphonehersteller Chinas.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...