Russland führt derzeit Gespräche mit dem US-Energieriesen ExxonMobil über neue Öl- und Gasprojekte, obwohl Washington neue Sanktionen gegen das Land in Erwägung zieht, berichtet Bloomberg. Die Verhandlungen zielen darauf ab, Verträge über bestehende Projekte zwischen dem russischen Öl-Unternehmen Rosneft und ExxonMobil auszuweiten. Die Projekte umfassen Berichten zufolge Erdgas, Raffination und Chemikalien, die noch nicht von den US-Sanktionen betroffen sind.
ExxonMobil musste Anfang 2018 die meisten seiner Joint Ventures mit der russischen Firma einstellen. Die Partner hätten Berichten zufolge Gewinne in Milliardenhöhe eingebüßt. Im Jahr 2013 haben Rosneft und ExxonMobil ein historisches Abkommen geschlossen, um Öl und Gas in der russischen Arktis und im Schwarzen Meer zu erforschen. Dem Abkommen zwischen ExxonMobil und Rosneft zufolge erhält ExxonMobil einen Zugang zu den riesigen Energieressourcen unter der russischen Arktis. Als Gegenleistung sollte Rosneft in die Auslandsaktivitäten ExxonMobils investieren dürfen, berichtet der Guardian. Das Abkommen zwischen beiden Energie-Riesen wurde aufgrund der Russland-Sanktionen ab dem Jahr 2014 eingefroren.
ExxonMobil beteiligt sich derzeit an dem Großprojekt Sakhalin-1. Sakhalin-1 befindet sich im russischen Fernen Osten und produziert mehr als 200.000 Barrel Rohöl pro Tag. Der Betreiber von Sakhalin-1 ist Exxon Neftegaz Limited. ExxonMobil hält Anteile von 30 Prozent. Die indische Firma ONGC und Rosneft halten jeweils 20 und die japanische Firma SODECO 30 Prozent. Die förderbaren Reserven von Sakhalin-1 belaufen sich auf 307 Millionen Tonnen Öl und 485 Milliarden Kubikmeter Erdgas.
Über den russischen Markt berichtet ExxonMobil: „ExxonMobil verfügt seit mehr als 20 Jahren über eine ständige Präsenz in den Bereichen Upstream, Downstream und Chemie. Unsere Upstream-Büros befinden sich in Moskau und Jushno-Sachalinsk, und unsere nachgelagerten Büros befinden sich in Moskau, St. Petersburg, Jekaterinburg, Nowosibirsk und Wladiwostok. Wir haben eine starke Upstream-Präsenz in Russland als Betreiber des Sachalin-1-Projekts.“