In Nordwesteuropa ist der LNG-Import im aktuellen Monat gestiegen. Das liegt daran, dass die Schifffahrtsraten fast auf Rekordhöhe gestiegen sind, während sich die Premium-Asien-Preise für Kraftstoff kaum verändert haben.
"Wir konzentrieren uns auf den Rohstoffpreis, aber dieser Spread ist geschlossen, und da die Versandraten steigen, ist der Spread noch niedriger. Alle Augen stehen auf Versandoptimierung. Die Versandoptimierung wird sogar noch wichtiger als der Warenpreis", zitiert Bloomberg Jean-Christian Heintz, Gründer und Leiter der Beratungsgesellschaft Wideangle LNG in Lugano. Diese Entwicklung führt dazu, dass nicht in etwa der asiatische, sondern der nordwesteuropäische Markt lukrativer geworden ist für LNG-Lieferanten.
Im März 2018 meldete der englischsprachige Dienst von Reuters: "Die sinkenden Preise für Erdgas in Asien lassen das Interesse an Nordwesteuropa als Zielgebiet für verflüssigtes Erdgas (LNG) infolge der Winterknappheit wieder ansteigen, da Russland und die USA ihre Lieferungen verstärken. Die Preisschwankungen veranlassten Royal Dutch Shell (...), die erste Lieferung aus dem neuen Cove Point-Exportwerk in den USA von Asien nach Großbritannien umzuleiten".
Den Großteil des sibirischen Yamal-LNGs wird ebenfalls der nordwesteuropäische Markt absorbieren.
Sieben LNG-Terminale in Nordwesteuropa
In Nordwesteuropa gibt es sieben Importterminale - drei in Großbritannien, zwei in Nordfrankreich, jeweils eines in Belgien und den Niederlanden. Diese werden regelmäßig mit LNG aus Nigeria und Katar beliefert.
Der britische Standort South Hook, der mehrheitlich im Besitz von Qatar Petroleum ist, wird erstmals eine US-Fracht erhalten.
Der Handelskontor NBSO-Texas führt auf seiner Webseite aus: "In einem kontinuierlichen Bestreben, die Energieversorgung zu diversifizieren und im Einklang mit Nachhaltigkeitszielen, steigen die Chancen für Erdgas in den westeuropäischen Märkten. Und mit dem LNG-Gate-Terminal im Rotterdamer Hafen und Europas größtem, offenen Gasspeicher in Bergermeer nördlich von Amsterdam bieten die Niederlande eine hervorragende Infrastruktur, um die zukünftigen Importe als Tor nach Europa unterzubringen."
Aus einer Studie von King & Spalding geht hervor, dass sich in Gesamteuropa, einschließlich der Türkei, 28 LNG-Terminale befinden.